Mit der sogenannten Apple Card bringt der Technologieriese Apple in den kommenden Wochen eine eigene Kreditkarte auf den Markt. In Zusammenarbeit mit Goldman Sachs soll eine hochwertige Karte zur Verfügung gestellt werden, welche für Glücksspiel-Fans allerdings nicht geeignet sein wird. Dieses ist nämlich explizit in den Nutzungsbedingungen der Karte ausgeschlossen und könnte zu einer Sperrung der Apple Card führen.
Keine Bitcoins und kein Glücksspiel mit der Apple Card
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Der Technologieriese Apple ist bekannt dafür, bei vielen Produkten einen eigenen Weg einzuschlagen. Handelsübliche Notebook-Stecker passen zum Beispiel nicht in die von Apple vertriebenen MacBooks, gleichzeitig soll auch die neue Apple Card in den kommenden Wochen wieder ein paar „Eigenarten“ mit sich bringen. Und die dürften längst nicht jedem Apple-Fan gefallen. Der US-Konzern stellt sich gemeinsam mit seinem Bankpartner Goldman Sachs in vielerlei Hinsicht quer. Verzichten müssen die Besitzer der Apple Card zum Beispiel darauf, hiermit Bitcoins oder ähnliches zu kaufen. Konkret wird von einem Verbot von „Bargeldvorschüssen und Bargeldäquivalenten“ gesprochen. Betroffen sind damit neben den Kryptowährungen zum Beispiel auch ausländische Währungen, Reisechecks, Geldanweisungen oder ähnliche Transaktionen.
Damit aber nicht genug. Ebenfalls untersagt ist laut den Nutzungsbedingungen des Konzerns der Einsatz im Glücksspiel. Dabei spielt es keine Rolle, um was für eine Art Glücksspiel es sich handelt. Verboten sind die Einsätze in den Online Casinos und bei Wettanbietern, gleichzeitig dürfen auch keine Lotterie-Tickets erworben werden. Alle diese Dinge gehören zu den sogenannten „illegalen Einsatzzwecken“, zu denen beispielsweise auch das Bezahlen der Kreditkartenabrechnung mit der Karte selbst gehört. Sollten Nutzer gegen die Vorgaben von Apple und Goldman Sachs verstoßen, droht eine Kartensperre oder sogar die Löschung des eigenen Kontos. Allerdings ist bislang noch vollkommen unklar, wie Apple oder seine Partnerbank dies überprüfen wollen. Immerhin scheitern hieran bis jetzt die großen Banken in Deutschland.
Noch kein Erscheinungsdatum in Europa bekannt
Offiziell möchten Goldman Sachs und Apple durch das Verbot für Glücksspiele erreichen, dass die Kunden vor einer Überschuldung durch die Kreditkarte geschützt werden. Ob dies allerdings der einzige Grund ist, ist derzeit noch unklar. Ebenfalls unklar ist, wann genau in Deutschland und Europa mit der Apple Card gerechnet werden kann. In den USA wird die Karte bereits in diesem Monat erhältlich sein, bis zum deutschen Start dürften noch ein paar Monate vergehen. Angeboten wird die Karte in den USA mit einem Zinssatz zwischen 13,24 und 24,24 Prozent, was nicht unbedingt als Schnäppchen bezeichnet werden kann. Allerdings werden zum Beispiel ungeahnte Zwischenfälle oder Überziehungen von Apple nicht noch einmal abgerechnet. Auf diesem Wege sollen die oftmals hohen Gebühren der anderen Banken für diese Funktionen ausgestochen werden.
Mit den zahlreichen Verboten allerdings dürfte sich Apple keinen sonderlich großen Gefallen getan haben. Auch der größte „Apple-Jünger“ wird sich bei der Apple Card zwei Mal überlegen, ob er mit dieser Karte wirklich die alteingesessene Konkurrenz von Mastercard oder Visa ablösen möchte – Glücksspiel-Fans werden dies vermutlich nicht tun.