Brexit-Gefahr: Glücksspielanbieter bekommen Tipps von Behörde

    Was tun im Falle eines Brexit? Diese Frage stellen sich viele Unternehmen, die auch außerhalb Großbritanniens ihr Geld verdienen. Speziell für die Glücksspielbranche hat das Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport jetzt eine Art Checkliste veröffentlicht. Diese zeigt mögliche Schritte im Falle des EU-Austritts Großbritanniens und soll den Unternehmen dabei helfen, diesen herben Einschnitt besser zu handhaben.

    Daten, Visa & Co: Darauf müssen die Unternehmen achten

    Britische Unternehmen haben in diesen Tagen oftmals mit großen Fragezeichen zu kämpfen, die vor allem mit der nicht enden wollenden Debatte um den Brexit von Großbritannien zusammenhängen. Da die Tendenz allerdings immer mehr in Richtung Ausstieg geht, hat das Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport jetzt eine Checkliste für Unternehmen der Glücksspielbranche veröffentlicht. Diese gibt vor, was genau die Unternehmen im Falle des Brexits tun sollten und worauf dabei besonders zu achten ist.

    Klar im Fokus steht natürlich die Arbeit  der einzelnen Angestellten. Alle Unternehmen sollten laut Ministerium prüfen, ob künftig möglicherweise Visa für die Mitarbeiter in anderen Ländern erforderlich sind. Zusätzlich müsse man prüfen, ob alle Angestellten die notwendigen Papiere besäßen, um weiter innerhalb der EU arbeiten zu können. Auch der Datenschutz wird thematisiert. Angehalten werden die Unternehmen mit Kunden aus der EU dazu, die eigenen Datenschutzrichtlinien an die EU-Vorgaben anzupassen. Ebenso müsse dies in der Buchhaltung der Unternehmen geschehen, so das Ministerium. Zusätzlich wird davor gewarnt, dass auf Importe künftig möglicherweise Zölle erhoben werden. Dies dürfte vor allem für die Hardware in der Glücksspielbranche interessant sein. Darüber hinaus legt die Behörde den Anbietern nahezu, sich im Online-Geschäft strikt an die EU-Vorgaben zu halten und, wenn nötig, die eigene Ausrichtung dementsprechend etwas anzupassen.

    Unklarheit herrscht weiter in Gibraltar

    Etwas überraschend äußerte sich das Ministerium in der Checkliste nicht zu den Unternehmen, die zwar aus Großbritannien kommen, aber mit einer Lizenz der britischen Enklave Gibraltar in der EU tätig sind. Derzeit ist noch völlig unklar, wie genau hier die Regeln sind. Grundsätzlich dürfte aber gelten, dass Gibraltar vom Austritt genauso betroffen ist wie Großbritannien. Da viele der in Europa tätigen Glücksspielunternehmen aber eben genau in Gibraltar beheimatet sind, könnte der Brexit hier enorme Folgen haben. Nicht nur für diese Branche, sondern für die gesamte Wirtschaft des kleinen Landes. Bis es tatsächlich zu einem Brexit kommt, dürfte also noch ein reger Austausch zwischen der Glücksspielbehörde und der Politik notwendig sein. Genau dafür wurde vor einiger Zeit allerdings auch ein neuer Glücksspielverband ins Leben gerufen. Dieser soll künftig als Sprachrohr und Verbindung zwischen der Industrie, der Politik und der Gesellschaft dienen. Mit dem bevorstehenden Brexit wartet auf den jungen Verband also gleich eine erste knifflige Aufgabe, die gelöst werden möchte.

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