Der Casino-Resort Betreiber Crown steht seit einiger Zeit unter Verdacht, sich an kriminellen Aktivitäten beteiligt zu haben. So wurde untersucht, ob der Konzern mit chinesischen Unternehmen in Verbindung steht. Nun wurden weitere Erkenntnisse veröffentlicht.
Crown verliert Lizenz für neues Casino in Barangaroo
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Crown wollte im Dezember 2020 ein neues Casino in Barangaroo eröffnen. Aus diesem Traum wird leider nichts, da für dieses Casino die Lizenz vorläufig entzogen wurde. Diese Entscheidung steht mit den Ermittlungen bezüglicher der Geschäftsverbindungen mit kriminellen Unternehmen in Zusammenhang.
Schade ist, dass der ehemalige Geschäftsführer in die kriminellen Aktivitäten verstrickt war. Trotzdem wird nun der gesamte Konzern bestraft. Inzwischen wurde ermittelt, dass über – höchstwahrscheinlich – zwei Konten Geldwäsche betrieben wurde. Die zuständige Aufsichtsbehörde ILGA nahm die eigentlich bereits erteilte Lizenz zurück, da die Gefahr besteht, dass auch im neuen Casino Geldwäsche betrieben wird. Zudem ist die Aufsichtsbehörde vom Verhalten des Konzerns enttäuscht: Sie hatte erwartet, dass Crown selbst entscheidet, das neue Casino nicht zu eröffnen.
Neuesten Meldungen zufolge gibt Crown nun zu, dass Gelder gewaschen wurden. Zwar steht noch nicht fest, von wem die Gelder stammen. Es könnte sich aber um Drogengelder handeln, in der Hoffnung, dass nicht weitere kriminelle Handlungen mit diesen Geldern verbunden sind. Derzeit scheint alles möglich gewesen zu sein.
Crown hat reiche Spieler aus China angeworben
Normalerweise war es nichts schlimmes, was Crown getan hat: Er nahm Spieler aus China in sein Casino auf. Dies ist jedoch in Australien verboten. Der Grund liegt darin, dass Australien keine Spieler anwerben darf, in deren Land Glücksspiele verboten sind. Dies trifft auf China zu. Doch wie kamen die Personen überhaupt in die Crown-Casinos? Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Junket Operator-Partner, die Personen anwerben und bis in die Casinos begleiten. Unter den chinesischen Spielern haben sich scheinbar kriminelle Vereinigungen befunden, die mit den Spielen Geldwäsche betrieben.
Ein weiteres Problem war in der Geschäftsbeziehung zwischen dem ehemaligen Geschäftsführer James Packer und Lawrence Ho zu sehen. Es ist bekannt, dass der Vater von Lawrence Ho mit kriminellen Vereinigungen in Kontakt steht. Und jeglicher Kontakt zu dem Ex-Melco-CEO ist ausdrücklich verboten. James Packer hatte sogar versucht, Aktien an Ho zu verkaufen.
Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen
Ob es eine gute oder schlechte Nachricht ist, sei dahingestellt: Die Ermittlungen über Crown laufen weiter. Demnächst werden die Bankkonten genauer unter die Lupe genommen. Bisher wurde zugegeben, dass Gelder auf die Konten eingezahlt wurden, um Geldwäsche zu betreiben. Seltsam, dass Crown davon ausging, dass dies nicht erkannt werden würde. Ebenso wird untersucht, ob der geplante Aktienverkauf rechtens war. Die Ermittlungen in diesem Punkt laufen bereits seit über einem Jahr und sind immer noch nicht abgeschlossen.
Aber nicht nur Crown steht weiterhin im Mittelpunkt der Ermittlungen. Auch dem australischen Konsulat wird vorgeworfen, zu Unrecht Visa ausgestellt zu haben. Solche Aufenthaltsgenehmigungen waren notwendig, damit Kunden aus China überhaupt einreisen dürfen.
Nicht zuletzt laufen die Ermittlungen gegen den Junket Operator Suncity. Diesem wird seit längerer Zeit vorgeworfen, mit kriminellen Syndikaten zusammenzuarbeiten. Aufgrund der aktuellen Ermittlungen suchte sich das Unternehmen einen neuen Wirkungskreis und stockte seinen Anteil an einem Casino in Russland auf. Experten gehen davon aus, dass die chinesischen Kunden in Zukunft in dieses Casino befördert werden.
Crown wird diese Tatsache keinesfalls weiterhelfen. Wir können gespannt sein, was die weiteren Ermittlungen ergeben werden.
Geldwäsche ist in Online Casinos kaum möglich
In Online Casinos wäre es kaum möglich, Geld zu waschen. Jeder neue Spieler muss sich bei seiner Anmeldung verifizieren, also ausweisen. Dies geschieht entweder mit einer Handynummer oder gar mit einer Kopie des eigenen Ausweises. Damit die Spieler diese Regeln auch einhalten, werden sie oft mit einem zusätzlichen Bonus belohnt. Teilweise kann man in einem Online Casino Treuepunkte sammeln, die sich bei der Abgabe einer Telefonnummer vervielfachen. Die gutgeschriebenen Treuepunkte können sowohl bei Casinospielen als auch bei Slots eingesetzt werden.
Die meisten Online Casinos haben zudem die Vorschrift, dass erneut eine Personenprüfung stattfindet, wenn eine höhere Gewinnsumme zur Auszahlung beantragt wird. Mit dieser zweiten Überprüfung soll erneut die Identität des Kunden ermittelt werden.
Abgesehen von diesen eigenen Ideen der Online Casinos wird es zumindest in Deutschland ab dem nächsten Jahr so sein, dass nur eine bestimmte Geldsumme pro Monat eingezahlt werden darf. Zwar soll diese Vorschrift vorrangig die Spieler schützen. Hiermit kann aber ebenfalls verhindert werden, dass Geldwäsche stattfindet.
Wie sich am Casino-Riesen Crown erkennen lässt, verlieren alle Vorschriften ihren Sinn, wenn die Geschäftsführer an den kriminellen Handlungen beteiligt sind.