Eigentlich gibt es bei den Casinos Austria derzeit keinen großen Grund zur Sorge. Die Geschäfte entwickeln sich weiterhin gut, zudem scheint sich auch die Posse um den Aufsichtsrat nach und nach in Luft aufzulösen. Wäre da nur dieses kleine Wort eigentlich nicht. Für ein ungutes Gefühl sorgt vor allem das drohende Rauchverbot. Wie das Unternehmen mitteilte, würde Erfahrungswerte aus anderen Ländern zeigen, dass Umsatzeinbußen zwischen zehn und 30 Prozent zu befürchten seien.
Umstellung der Gewohnheiten wird mehrere Jahre dauern
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Nach zuletzt durchaus schwierigen Zeiten sieht es geschäftlich für die Casinos Austria wieder richtig gut aus. Der gesamte operative Bereich entwickelt sich ansehnlich, selbst die Lotterien erzielen die gewünschten Ergebnisse. Dennoch ist die Stimmung bei der Chefin Bettina Glatz-Kremsner auch ein bisschen bedrückt. Der Grund hierfür liegt im Rauchverbot. Das Rauchverbot wird in den Augen der Chefin „zwischen zehn und 30 Prozent weniger Umsatz in den Spiellokalen bewirken, das zeigen internationale Erfahrungen“. Zudem weist die Chefin darauf hin, dass die Umstellung der Gewohnheiten bis zu drei Jahre dauern dürfte. Aus diesem Grund versuche man aktuell, die Spieler „mit speziellen Angeboten zu halten“.
Etwas neidisch dürfte also künftig der Blick in andere Spiel-Regionen dieser Welt gehen. So zum Beispiel nach Las Vegas. Hier darf in den meisten Casinos nach Herzenslust geraucht werden, während in den USA eigentlich ein strenges Rauchverbot umgesetzt wird. Nur ganz behäbig entscheiden sich einige Casinos dazu, zumindest die öffentlichen Bereiche rauchfrei zu gestalten.
Positive Nachrichten überwiegen
Bisher noch unbeeindruckt vom Rauchverbot zeigt sich das Geschäft des Glücksspiel-Riesen ansonsten tadellos. Das Unternehmen hat seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten um gut 6,7 Prozent steigern können und erreichte damit einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Erfreulicherweise haben sich vor allem die Auslandsgeschäfte über die Casinos Austria hervorragend entwickelt. Das Konzernergebnis wurde um 150 Prozent gesteigert. Man habe schwere Zeiten mit den Auslandsangeboten gehabt, resümiert auch die Casino-Chefin. Aber: „Jetzt sind sie wieder eine Perle“, so Glatz-Kremsner. Rund um die Lotterien hat sich besonders win2day stark entwickelt. Ohnehin kann aber auch das Lotto-Geschäft mit einem Erlös von gut einer Milliarde Euro als enorm stabil bezeichnet werden.
Eine weitere gute Nachricht gibt es aus der Personalabteilung. Hier stand Vorstandsmitglied Peter Sidlo zuletzt im Fokus und wurde von den Casinos Austria sogar beurlaubt. Der Grund hierfür lag in Verdächtigungen, dass bei der Postenvergabe möglicherweise mit Annehmlichkeiten Vorteile erzielt wurden. Die internen Ermittlungen sollten bereits Ende des Monats abgeschlossen sein, anschließend wird Sidlo wohl wieder im Unternehmen eingesetzt. Angesichts dieser zahlreichen guten Entwicklungen kann über die Hiobsbotschaft des Rauchverbotes also zumindest aktuell noch hinweggesehen werden.