Seit dem 8. November läuft die EPT, und zwar online. Nachdem auch die WSOP in diesem Jahr online stattfand, entschied sich der Veranstalter der EPT, dieses Turnier ebenfalls online stattfinden zu lassen. Der Grund liegt wie vermutet an der Corona-Pandemie.
EPT läuft bis zum 18. November
Es muss nicht extra erwähnt werden, dass wahre Poker Fans über diese Entscheidung nicht erfreut waren. Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man als Pokerspieler an einem echten Tisch oder an einem Virtuellen sitzt. Um ein möglichst echtes Spielvergnügen zu erzeugen, verwendete der Veranstalter viel Zeit.
So wurde ein Turnierplan erstellt, der auch bei einer Live-Veranstaltung entworfen wird. Zudem wurden hohe Preisgelder angesetzt, die einen besonderen Anreiz schaffen sollten. Und nicht zuletzt werden auch Live-Berichte stattfinden. Insgesamt werden 20 Millionen US-Dollar ausgezahlt. Für die Buy-ins wurden 215 bis 25.000 US Dollar festgelegt.
Neu sind sogenannte Mini-EPTs. Diese sollen den Zweck verfolgen, möglichst alle Poker-Spieler zusammenzubringen. Hier liegen die Buy-ins bei 2,20 US-Dollar.
Mitfiebern per Twitch-Kanal
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Damit jeder das online Pokerturnier nachverfolgen kann, wird es über den Twitch-Kanal ausgestrahlt. Mit von der Partie sind zwei Moderatoren, die mit Sicherheit die Spannung des Spielers an den Zuhörer herantragen.
Dass solche Ideen funktionieren, beweist die WSOP, die in diesem Jahr online stattfand. Ursprünglich übten viele Kritik an den Online Bracelets und befürchteten zudem, dass online keine wahre Identität der Spieler abgegeben wird. All diese Befürchtungen lösten sich in Luft auf und das Online Turnier wurde von zahlreichen Zuschauern mit Spannung verfolgt.
Als positives Ergebnis sind zwei Tatsachen zu sehen: Das erste Mal seit dem Stattfinden der WSOP konnten sich andere Spieler über ein goldenes Armband freuen, während kein Spieler mehr als ein Bracelet gewann. Während der bisher vor Ort stattgefundenen Turniere lief es definitiv anders ab.
Pokerspiele vor Ort nehmen weiter ab
Nicht nur Pokerturniere werden angesichts der Corona-Pandemie ins Internet verlagert – dies trifft auch auf reguläre Pokerspiele zu. Derzeit liegt es daran, dass die meisten Casinos wegen der Infektionszahlen erneut geschlossen wurden. Somit steht keine Locations zur Verfügung, in der ein Turnier abgehalten werden könnte. Ferner könnten bei einem Turnier die bestehenden Corona-Maßnahmen nicht eingehalten werden können.
Wie es generell mit einem vor Ort stattfindenden Pokerspiel aussieht, steht noch nicht fest. Viele Experten rechnen damit, dass echte Pokerturniere angesichts der aktuellen Situation nicht mehr stattfinden werden. Die Tendenz geht eindeutig Richtung Online Spiele. Das liegt in erster Linie an der sinkenden Besucherzahl, die auch während geöffneter Poker-Rooms zurückgingen. So verwundert es nicht, wenn viele Casinobetreiber diese auf Dauer schließen: MGM Resorts in Las Vegas ist ein gutes Beispiel. Dieser Konzern schließt drei Poker-Rooms.
Ebenfalls betroffen ist Wynn Resorts. Auch dieses Unternehmen erlebte in den letzten Monaten sinkende Besucherzahlen, lässt die Poker-Rooms jedoch vorerst offen. Wie lange das noch möglich sein wird, steht nicht fest.
Viele europäische Länder befinden sich erneut in einem Lockdown. Hiervon sind auch alle Casinos und Spielhallen vor Ort betroffen. An die kurze Zeit des Lockdowns glaubt kaum jemand, weshalb es nur logisch erscheint, dass Poker grundsätzlich online stattfinden wird.
Poker in Online Casinos
Bislang war es kein Problem, dass Online Casinos auch Poker anbieten. Dieses Spiel wurde entweder als Video-Poker oder gar als Live-Spiel angeboten. Wer die Regeln des Pokerspiels nicht kennt und somit Anfänger ist, konnte zuerst kostenlos spielen. Auf diese Weise konnte sich jeder Spieler langsam herantasten und reduzierte das finanzielle Risiko.
Viele Spieler sind sich unsicher, wie es mit dem Poker in Online Casinos weiterläuft. Laut dem neuen deutschen Glücksspielvertrag dürfen keine Casinospiele mehr angeboten werden. Doch gelten Pokerspiele ebenfalls als solche? Offiziellen Meldungen zufolge sollen dank des neuen Vertrages Online Glücksspiele akzeptiert werden. Dies gilt auch für Online Poker. Somit spielt im Moment jeder legal Poker, aber: Bislang gibt es nur Glücksspielanbieter, die im europäischen Ausland sitzen. Mit der dort ausgestellten Lizenz dürfen diese Anbieter ihre Dienste auch in Deutschland anbieten. Mit einer Strafverfolgung müssen sie nicht rechnen.
Erst ab dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages benötigen die Anbieter eine Lizenz von Deutschland. Wer diese nicht besitzt, darf seine Spiele in Deutschland nicht präsentieren. Das gilt auch für Poker. Wer im nächsten Jahr eine Lizenz erhalten möchte, sollte sich bereits jetzt an die neuen Vorschriften halten. Nur so werden sie als zuverlässig eingestuft und könnten im nächsten Jahr eine Lizenz erhalten.
Nach wie vor ist nicht klar, ob der neue Glücksspielstaatsvertrag überhaupt in Kraft tritt. Die notwendige Ratifizierung steht noch aus. Ob diese positiv ausfällt, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Während einige Bundesländer den neuen Vertrag befürworten, sind andere dagegen. Auf alle Fälle dürfen auch mit neuem Vertrag keine Casinospiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat angeboten werden.