In den vergangenen Tagen haben verschiedene australische Medien schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen der Crown Resorts erhoben. So sollen die Spieletablissements nicht nur für die Geldwäsche genutzt worden sein. Vorgeworfen wird dem Konzern auch die Zusammenarbeit mit illegalen Junket Operators und der chinesischen Mafia. Was klingt wie aus einem Gangster-Film, ist im australischen Melbourne laut einigen Zeitungen aber Alltag. Das Crown Casino hat auf die schweren Vorwürfe jetzt reagiert und sich wenig überraschend verteidigt.
Schwere Vorwürfe nach langen Recherchen
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Für die Crown Resorts sind die Zeiten in der australischen Heimat derzeit enorm ungemütlich. Gleich mehrere große Zeitungen berichteten in den vergangenen Tagen davon, dass der Glücksspielanbieter offenbar nicht immer ganz im Sinne des Gesetzes arbeiten sollen. Das ist noch sehr nett ausgedrückt, denn im Prinzip sind es steinharte Vorwürfe, welche dem Unternehmen von den Zeitungen gemacht werden. Diese berufen sich auf mehrmonatige Recherchen, welche vor allem die Zusammenarbeit des Crown Casinos Melbourne mit den sogenannten Junket Operators aus China ins Visier nehmen. Diese Junket Operator sind dafür da, um Spieler mit großer Geldbörse in die Casinos zu locken. In Australien ist die Arbeit dieser Operator legal, in China allerdings nicht. Das Problem: Die Spielgäste sollen vorwiegend in China angelockt worden sein. Wohl auch, um zumindest ein paar Highroller statt nach Macau lieber in das Casino in Melbourne zu lotsen.
Damit aber nicht genug: Die Junket Operators sollen nicht nur illegal in China aktiv gewesen sein, sondern gleichzeitig auch mit den berühmten chinesischen Triaden kooperieren – also der chinesischen Mafia. Die Zeitungen werfen dem Unternehmen also ebenfalls eine indirekte Zusammenarbeit mit den Triaden vor. In diesem Zusammenhang geht es weiter: So sollen die VIP-Spielräume des Casinos angeblich dazu benutzt worden sein, um illegale Gelder in großem Stil waschen zu können.
Ehemalige Mitarbeiter kritisieren Crown Resorts
Im Zuge der Recherchearbeit beruft sich die Zeitung auch auf mehrere Ex-Mitarbeiter der Crown Resorts, die offenbar bereitwillig über die Machenschaften ihres ehemaligen Arbeitgebers auspacken wollten. So zum Beispiel eine junge Dame, die für die Crown Resorts in China gearbeitet haben soll. Jedenfalls so lange, bis sie gemeinsam mit anderen Mitarbeitern in Shanghai festgenommen worden sei. Auch sie bestätigt, dass das Casino zahlreiche Highroller aus China nach Australien gelockt haben soll. Als sie sich einmal nach der Legalität der Arbeit erkundigt hätte, habe man ihr zu verstehen gegeben, dass es keine Probleme geben würde. Immerhin würde man vordergründig lediglich luxuriöse Reisen ins Casino nach Melbourne vermitteln. Ins Gefängnis musste die junge Frau trotzdem. Schadenersatz oder eine Entschädigung hat sie nach eigener Aussage nicht erhalten. Stattdessen habe man ihr lediglich einen Betrag von rund 60.000 Dollar angeboten, damit sie in der Öffentlichkeit keine Informationen preisgibt. Das Angebot wurde offensichtlich ausgeschlagen.
Besonders brisant wird der Fall, weil die australischen Medien auch die Behörden ins Visier nehmen. So soll es Fälle gegeben haben, in denen Mitarbeiter der australischen Behörden bei chinesischen Spielgästen nicht immer ganz genau kontrolliert hätten und so der zeitlich aufwendige Prozess deutlich abgekürzt worden sei.
Unternehmen reagiert auf Vorwürfe mit überraschendem Weg
Wenig überraschend hat es jetzt nicht lange gedauert, bis die Crown Resorts eine Rückmeldung veröffentlicht haben. Sehr wohl überraschend ist dabei der Weg, den der Konzern eingeschlagen hat. Wie mehrere Zeitungen berichteten, haben sich die Crown Resorts an diese gewendet, um in den Ausgaben mit ganzseitigen Anzeigen Stellungen beziehen zu können. Nicht alle Unternehmen haben offenbar zugestimmt, einige Zeitungen druckten den Bericht des Casinos jedoch ab. Unterzeichnet wurde die Stellungnahme vom Aufsichtsrat, was die Ernsthaftigkeit dieser Anzeige unterstreichen soll. In der Stellungnahme wiederum erklärt der Konzern, man sei das Opfer einer Kampagne und müsse sich nun mit Übertreibungen und Lügen auseinandersetzen. Konkret heißt es in der Stellungnahme unter anderem: „Als Aufsichtsrat sind wir äußerst besorgt um unsere Mitarbeiter, Aktionäre und andere Stakeholder, da ein großer Teil der reißerischen Berichterstattung auf unbegründeten Vorwürfen, Übertreibungen, nicht unterstützten Quellen und regelrechten Lügen beruht.“
Bezug genommen wird in dem Bericht zudem auf weitere Vorwürfe der Zeitungen. Wie die Crown Resorts erklärten, habe man nicht – anders als behauptet – einen Privatjet für den Cousin des chinesischen Präsidenten gechartert und würde auch nicht mit verbrecherischen Unternehmen in Asien zusammenarbeiten. Stattdessen handele es sich ausschließlich um Unternehmen, die in Macau überprüft werden und auch vom Crown Casino noch einmal durchleuchtet werden. Ganz sicher ist, dass jetzt erst einmal zahlreiche Ermittlungen folgen dürften. Nicht nur gegen das Crown Casino, sondern auch gegen mögliche Mitarbeiter des Staates. Das jedenfalls wurde bereits angekündigt, um die möglichen Vorwürfe bezüglich der Visa-Ausstellungen zu überprüfen. Sollten auch nur einige der Vorwürfe bestätigt werden können, droht dem Casino-Riesen aus der australischen Metropole auf jeden Fall ein enormer Imageschaden. Folgen haben dürften die Vorwürfe auf jeden Fall.