Das Crown Casino Melbourne kommt einfach nicht zur Ruhe. Erst vor wenigen Wochen wurden schwere Vorwürfe gegen das Casino erhoben. Dieses soll gegen zahlreiche australische Gesetze verstoßen haben und zum Beispiel aktiv an einer Zusammenarbeit mit den Triaden aus China beteiligt gewesen sein – so berichteten es die Medien des Landes. Jetzt bahnt sich neuer Ärger für das Unternehmen an. Dieses Mal beschwert sich ein US-amerikanischer Basketballprofi, dass man ihm und seinem Anhang rassistisch bzw. diskriminierend gegenübergetreten sei.
Basketballer wirft Casino Diskriminierung vor
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Die Wolken über dem Crown Casino in Melbourne bleiben weiter dunkel. Nachdem bereits in den vergangenen Wochen schwere Vorwürfe gegen das Casino von verschiedenen Medien des Landes erhoben wurden, gibt es jetzt die nächsten Beschwerden. Dieses Mal steht mit dem NBA-Profi Ben Simmons (Philadelphia 76ers) eine prominente Persönlichkeit im Fokus. Der Basketballspieler und gebürtige Australier wollte offenbar gemeinsam mit Freunden im Crown Casino einen geselligen Abend verbringen. Dieser wurde durch die Sicherheitsangestellten des Casinos aber offenbar zunichte gemacht.
Doch was war passiert? Simmons erklärt die Geschehnisse in einem Video, welches in den sozialen Netzwerken im Rekordtempo verbreitet wurde. Der Profi selbst hat das Video bereits gelöscht, dennoch ist es natürlich weiterhin im Umlauf. Konkret erklärt der Basketballspieler, dass die Sicherheitsmitarbeiter des Casinos in seiner Gruppe ausschließlich die Ausweise von farbigen Personen haben sehen wollen. Die „weißen Freunde“ wären hingegen vom Sicherheitsdienst einfach durchgewinkt worden.
Crown Casino begründet Kontrolle mit Alterszweifeln
Dass dem Basketballprofi der Zwischenfall offenbar übel aufgestoßen ist, machte Simmons auf Twitter auch nach dem Löschen des Videos noch einmal deutlich. Hier twitterte er: „Wie einige von euch wissen, gab es letzte Nacht einen Zwischenfall im Crown Casino und meine Freunde und ich fühlten uns persönlich diskriminiert und ausgeschlossen. So möchte sich niemand fühlen. Mir liegt die Gleichberechtigung sehr am Herzen und ich werde dafür immer einstehen. Auch wenn sich hieraus möglicherweise negative Folgen entwickeln.“
Wieder einmal wird das Crown Casino in Melbourne so innerhalb von wenigen Wochen unweigerlich zum Blickpunkt der australischen Glücksspielindustrie. Der Druck auf den Konzern ist enorm hoch und so war man zügig darum bemüht, in dieser Sache Klarheit zu schaffen. In einem Statement des Casinos heißt es: „Die Crown Resorts weisen den Vorwurf entschieden von sich, Besucher am gestrigen Abend diskriminiert zu haben. Unsere Sicherheitsvorkehrungen verpflichten unser Personal dazu, die Ausweise von allen Personen zu kontrollieren, die jünger als 25 sein könnten. Dies spiegelt unsere erhöhten Sicherheitsstandards wider, welche dafür sorgen, dass nur volljährige Spieler Zutritt in unser Casino erhalten.“ Von einer intensiveren Kontrolle aufgrund der Hautfarbe einiger Besucher möchte das Casino also nichts wissen. Stattdessen begründet man die Kontrollen damit, dass Teile der Gruppe offenbar einen jüngeren Eindruck als andere Teile hinterlassen haben. Eine erneute Reaktion von Simmons ist bisher ausgeblieben. Ebenso hat das Casino nach der Stellungnahme keine weiteren Auskünfte zum Fall erteilt. Ob sich hieraus noch ein Nachspiel, im Basketball übrigens Overtime genannt, ergeben wird, bleibt erst einmal abzuwarten.
Schon wieder Vorwürfe gegen das Crown Casino
Definitiv noch ein Nachspiel dürften die weiteren Vorwürfe haben, die in den letzten Wochen von verschiedenen Medien des Landes gegen das Crown Casino in Melbourne erhoben wurden. Nach offenbar langer Recherchezeit gaben die Medien bekannt, dass gegen das Crown Casino berechtigte Verdachtsmomente und Beweise bezüglich Verstöße gegen das australische Gesetz vorliegen würden. Konkret steht dabei auch der Vorwurf der Geldwäsche im Raum. Das Crown Casino soll den Medienberichten zufolge zum Beispiel sogenannte Junket Operators beschäftigt haben. Diese sind dafür da, um zahlungskräftige Spieler zuverlässig in das Casino zu locken. Eigentlich ist das nicht illegal, allerdings sollen die Operators aus China stammen und wohl auch dort „gewildert“ haben. In China allerdings ist das Glücksspiel nur in der ausgewiesenen Sonderzone von Macau zulässig. Das Crown Casino erklärte daher, man habe ausschließlich auf Junket Operators aus Macau zurückgegriffen, welche auch allesamt mit einer behördlichen Lizenz der Sonderverwaltungszone ausgestattet seien.
Damit aber noch lange nicht genug. Die Medien berichten weiter, dass in den VIP-Zimmern des Casinos offenbar mehr oder weniger offen Geldwäsche durch die chinesische Mafia betrieben wurde. Dem Casino wird keine aktive Beteiligung vorgeworfen, allerdings eine Unterstützung. Die Behörden halten es offenbar für nicht wirklich wahrscheinlich, dass das Resort von diesen Tätigkeiten nichts mitbekommen haben soll. Auch die Behörden stehen in diesem Zusammenhang allerdings im Blickpunkt. Ex-Mitarbeiter des Casinos sollen gegenüber den Zeitungen erklärt haben, dass die Einreisebehörden in vielen Fällen Visa-Erleichterungen für die chinesischen Spieler in Aussicht gestellt haben sollen. Wenig überraschend wies das Crown Casino die Vorwürfe alle von sich und erklärte, dass man zum Beispiel eng mit den australischen Behörden zusammenarbeiten würde und sich jederzeit an die strengen gesetzlichen Vorgaben der Geldwäschebestimmungen halten würde. Dennoch ist jetzt abzuwarten, was die weiteren Ermittlungen ans Tageslicht fördern. Sollten sich diese Vorwürfe tatsächlich bestätigen, ist die Debatte rund um eine Diskriminierung von Spielgästen vermutlich erst einmal das kleinste Problem des renommierten Casinos.