Als letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie viele Spieler vermehrt spielten oder gar erst mit dem Glücksspiel anfingen, beschlossen viele Länder ein Einsatzlimit für Online Casinos. Dieses neue Limit sollte den Spielerschutz erhöhen. Die Hoffnung lag darin, dass die Spieler weniger einsetzen, auch wenn viele Lücken fanden, um das Limit zu umgehen. Nun gibt es eine britische Studie, die darlegt, wie sinnvoll ein Einsatzlimit überhaupt ist.
Spieler lassen sich ungern bevormunden
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Um es auf den Punkt zu bringen: Ein vom Staat festgesetztes Einsatzlimit kommt nicht besonders gut an. Dürfen die Spieler das Limit selbst festsetzen, so wird dieses sogar geringer angesetzt. Die britische Studie ergab, dass 46 Prozent aller Spieler weniger einsetzen, wenn sie das Limit selbst bestimmen dürfen. Somit bringt ein gesetzliches Limit nicht den gewünschten Erfolg.
Die Studie wurde so konzipiert, dass alle Befragten in drei Gruppen eingeteilt wurden. Jeder Gruppe wurde eine andere Online Casino Seite mit anderen Einsatzlimits gezeigt. Diejenigen, denen keine Grenze gezeigt wurde, setzen selbstständig ein geringeres Limit fest. Wurde vorgespielt, dass die Spieler maximal 1000 GBP einzahlen durften, setzten diese knapp 500 GBP fest – mehr als in der anderen Gruppe.
Diese Studie stellt alle vom Gesetzgeber gesetzten Limits infrage. Wird den Spielern per Gesetz ein Betrag vorgesetzt, sind die Spieler bereit, mehr einzusetzen.
Ergebnis der Studie: Online Casinos sind sicher
Viele Experten zweifelten immer schon den Sinn von Einsatzlimits an. Schließlich konnte jeder Spieler bei jedem Online Casino selbst festlegen, wie viel er maximal setzen möchte. Ferner bieten viele Casinos ein Verlustlimit an. Dank dieser beiden Optionen boten die Online Casinos immer schon einen hohen Spielerschutz. Fraglich ist auch, ob ein Verlustlimit nicht sinnvoller als ein Einsatzlimit ist. Immerhin wäre es möglich, mit einem geringeren Betrag einen höheren Verlust zu erzielen. Der Verlust muss trotzdem ausgeglichen werden und viele überschulden sich.
So sieht es zumindest aus, wenn verantwortungsbewusste Spieler ihr Glück an Spielautomaten oder Roulette versuchen. Diese Kunden nehmen womöglich nicht den kompletten Bonus in Anspruch, wenn hiermit eine hohe Einzahlung verbunden ist. Deshalb wird deutlich, weshalb die Regierungen überhaupt ein Einsatzlimit definieren. Es ist für die Spieler gedacht, die riskant spielen. Diese Spielergruppe kennt jedoch viele Tricks, um die von den Glücksspielanbietern präsentierten Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.
Es kann mit Spannung verfolgt werden, ob die neue Studie dazu führt, dass einige Länder die Einsatzlimits wieder zurücknehmen. Angesichts dessen, dass der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag immer noch nicht ratifiziert ist, stellt sich auch hier die Frage, ob das gewünschte Limit geändert wird.