In Deutschland soll das Glücksspielgesetz überarbeitet werden. Spätestens ab 2021 soll es dann eine ganz neue Branche geben, vor allem der digitale Bereich liegt im Fokus. Nachdem lange Zeit vor allem die bundesweite Legalisierung der Online-Sportwetten thematisiert wurde, rücken auch die Casinos mehr in den Vordergrund. Der Glücksspielkonzern GVC Holdings hat sich jetzt mit einem Ansatz gemeldet, der mit den Wünschen der Länder laut Aussage des Konzerns zusammenpasst.
GVC warnt vor Verdrängung in den Schwarzmarkt
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Deutschland wird in den kommenden Jahren ein neues Glücksspielgesetz einführen, das ist Fakt. Wie genau dieses aussehen wird, ist allerdings noch vollkommen offen. Am morgigen Donnerstag treffen sich die Ministerpräsidenten der Länder in Berlin, um unter anderem auch über den neuen Glücksspielstaatsvertrag zu sprechen. Das hat der weltweit größte börsennotierte Gambling-Konzern der GVC Holdings als Anlass genommen, sich im Vorfeld noch einmal zu dieser Thematik zu äußern.
Wie der Konzern mitteilt, handelt es sich bei der Online-Branche um eine viele Milliarden schwere Industrie, in der man die Spieler nicht in den Schwarzmarkt verdrängen dürfe. Genau das sei aber der Fall, wenn sich der neue Glücksspielvertrag nicht ausreichend nach den Bedürfnissen der Spielern richtet.
Länder sollten Chance durch neuen Staatsvertrag nutzen
Martin Lycka, der Director of Regulatory Affairs bei GVC, erklärte in diesem Zusammenhang: „Wenn lizenzierte Angebote im Wettbewerb nicht attraktiv sind, weichen die Nutzer unweigerlich auf vermeintlich attraktivere Angebote im Schwarzmarkt aus. Dort ist die Einhaltung von Spielerschutz, Suchtprävention sowie der Schutz vor Manipulation, Betrug und Geldwäsche praktisch unmöglich.“ Aus diesem Grund müssten die Bundesländer in Deutschland nun die Chance nutzen, die sich mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag ergibt – und „diesen Missstand“ ändern. Der GVC-Mann ergänzt zudem, dass man die Meinung der Glücksspielregulierung der Länder teile, „möglichst viele Einsätze hin zu regulierten und staatlich kontrollierten Anbietern zu lenken. Um dies zu erreichen, ist die Zulassung eines attraktiven lizenzierten Angebots von Sportwetten und auch Online-Casinospielen alternativlos.“
Seine Pläne für einen zukunftsfähigen digitalen Glücksspielmarkt in Deutschland hat der Konzern vorgelegt, hier spricht sich das Unternehmen vor allem dafür aus, Rahmenbedingungen festzulegen. Der eigentliche Glücksspielstaatsvertrag müsse dann in einem sehr aufwendigen und langen Verfahren erarbeitet bzw. angepasst werden. Lycka erklärt: „GVC begrüßt daher die Schaffung einer zentralen Regulierungsbehörde, die über Verordnungen die konkrete Ausgestaltung der Glücksspielregulierung auf Basis einer kontinuierlichen Marktbeobachtung konkretisieren und bei Bedarf anpassen könnte.“ Für die Glücksspielbranche wäre das in gleich mehrfacher Hinsicht attraktiv. Abgesehen von der allgemeinen Regulierung könnte man so zu Beginn auf einen nicht ganz so streng regulierten Markt hoffen, der wohl erst nach und nach immer stärker beschränkt werden könnte. Gegen diese Beschränkungen hat die Branche aber in den letzten Jahren auf anderen Märkten meist Wege und Ausweichmöglichkeiten gefunden. Ob die Minister bereits am Donnerstag auf ihrer Konferenz auf die Pläne von GVC eingehen werden, bleibt abzuwarten.