Zwar ist seit einigen Monaten bekannt, dass bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags eine Übergangsregelung gelten soll. Zum Glück aller Online Casinos handelt es sich um eine sehr positive Übergangsregelung, deren Details nun öffentlich bekannt wurden. Einige dieser Bedingungen sind jedoch schwer umsetzbar oder führen zu Umsatzeinbußen.
Online Glücksspielanbieter müssen zahlreiche Regeln einhalten
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Damit bereits jetzt ein Online Casino seine Dienste anbieten darf, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, muss es einige Vorschriften einhalten. So wird gefordert, dass das Online Casino seinen Sitz in einem Land hat, das Mitglied der EU ist. Alternativ hierzu wird auch ein Land akzeptiert, das als Vertragsstaat des Europäischen Wirtschaftsraums gilt. Eine weitere Voraussetzung lautet: Die Casinoseite muss in deutscher Sprache präsentiert werden.
Die nächste Bedingung könnte für einige Anbieter schwer umzusetzen sein: Es muss gewährleistet werden, dass ausgeschlossene Spieler keine Chance haben. Gleiches gilt für Minderjährige. Um zu überprüfen, wer zu diesem Personenkreis zählt, gibt es noch kein zentrales Register. Aus diesem Grund muss jedes Online Casino eigene Ideen entwickeln, wie gesperrte Spieler und Minderjährige keinen Zugriff erhalten.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme besteht darin, dass jeder Spieler ein Konto eröffnen muss. Ohne dieses darf nicht gespielt werden. Um dieses Konto anmelden zu können, müssen alle vollständigen persönlichen Daten angegeben werden. Sämtliche Vorgänge müssen im Spielerkonto detailliert aufgelistet werden und jedem Spieler muss das Recht eingeräumt werden, sein Konto zu schließen.
Spielerschutz muss gewährleistet werden
Dieser Punkt wird im Grunde genommen bereits von den meisten Online Casinos eingehalten: Die Spieler müssen darüber informiert werden, dass nicht nur Roulette, sondern auch die Slots ein Risiko in sich bergen. Das Spielen kann jederzeit zur Sucht führen, weshalb die Casinos einige Vorschläge unterbreiten, wie ein verantwortungsvolles Spielen funktioniert. Die meisten Casinos bieten zudem die Möglichkeit an, ein eigenes Einsatzlimit festzusetzen. Der Staat legt hier nochmals nach und regelte im neuen Glücksspielstaatsvertrag ein monatliches Einsatzlimit von 1000 Euro. Allerdings darf dieser Betrag nur einmal eingezahlt werden und müsste auf mehrere Online Casinos verteilt werden.
Positiv im Zusammenhang mit dem vom Vertrag festgelegten Limit ist die Tatsache, dass dieses auf Antrag erhöht werden darf. In diesem Fall muss der Spieler zugleich ein persönliches Verlustlimit definieren. Dank des Verlustlimits soll der Spieler nicht mehr als 20 Prozent seines Einsatzes verlieren können.
Hinzu kommt, dass ein paar Spieler ein persönliches Limit zwischen 10.000 und 30.000 Euro erhalten dürfen. Hierzu muss die betroffene Person mindestens 21 Jahre alt sein und die Anzahl der privilegierten Spieler darf pro Casino maximal ein Prozent aller Spieler betragen. Um diese Regel umzusetzen, muss erneut das Online Casino eigene Überwachungsmethoden entwickeln.
Ein weiterer Punkt könnte schwer umzusetzen sein: Ein Einsatz am Spielautomaten soll maximal einen Euro kosten. Solch eine Tatsache könnte nicht nur die Anbieter, sondern auch die Spieler stören.
In der Übergangsphase sind bestimmte Spiele verboten
Leider gibt es im Zusammenhang mit der Übergangsphase auch schlechte Nachrichten. So sind bis Mitte nächsten Jahres bestimmte Spiele verboten. Zu diesen Spielen zählen die beliebten Tischspiele wie Roulette, Baccarat und weitere Varianten. Diese Spiele müssen auf der Casinoseite strikt von anderen Spielen getrennt werden. Wer sich nicht an diese Regel hält, verliert die vorübergehende Erlaubnis, seine Dienste anzubieten. Als Folge hiervon könnte auch im nächsten Jahr keine Lizenz ausgestellt werden.
In der Praxis müsste jedes Online Casino zwei verschiedene Seiten zur Verfügung stellen: eine für Slots und eine für die Tischspiele. Nur so kann garantiert werden, dass ein Spieler keinen Zugriff zu den Tischspielen erhält.
Inwiefern sich die betroffenen Casinos an die gesetzten Regeln halten oder nicht, werden die nächsten Monate zeigen. Für die Spieler könnte es schwierig werden, nun das richtige Online Casino zu finden. Das liegt auch daran, dass der deutsche Online Casino Verband mit einigen Vorschriften nicht einverstanden ist. Das Hauptproblem liegt daran, dass die Trennung zwischen Slots und Tischspielen auch im nächsten Jahr noch gelten soll. Warum dem so ist, wurde bislang noch nicht erläutert. Schließlich stellen Spielautomaten ein gleich hohes finanzielles Risiko wie Roulette oder Poker dar. Zumeist begrenzen die Online Casinos bei Freispielen die Gewinngrenze. Wird ein Geldbonus für Tischspiele verwendet, gibt es keine Obergrenze beim Gewinn. Bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Bedingung noch ändert.