Bereits gestern haben wir darüber berichtet, dass sich in den USA einer der größten Deals in der Geschichte des Glücksspiels abzeichnet. Jetzt kann rund um den Deal Vollzug gemeldet werden: Die Eldorado Resorts übernehmen Caesars Entertainment und werden dadurch zum größten Glücksspielunternehmen der Welt. Bestehen bleiben sollen allerdings weiterhin beide Marken.
Gerüchteküche brodelte seit Monaten
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Jetzt ist es also offiziell! Nachdem bereits in den letzten Monaten immer wieder Gerüchte über einen Verkauf von Caesars Entertainment die Runde machten, können diese mittlerweile offiziell bestätigt werden. Die Eldorado Resorts und Caesars Entertainment haben sich hinsichtlich einer Übernahme geeinigt, nachdem sich diese bereits zu Anfang der Woche abgezeichnet hatte. Wie jetzt von beiden Seiten mitgeteilt wurde, wolle man die Abwicklung der Übernahme zügig forcieren und dafür sorgen, dass diese bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2020 abgeschlossen sei. Die Führungsgremien beider Unternehmen haben dem Deal ebenfalls zugestimmt, wobei die Zustimmung von Behörden und Aktionären noch ausstehen. Rein für die Übernahme sollen die Eldorado Resorts eine Summe von rund 8,6 Milliarden US-Dollar an Caesars überweisen, wobei die Summe in Cash und Aktienanteilen ausgegeben werden soll. Insgesamt taxieren Experten den Wert der Transaktion aber sogar auf mehr als 17 Milliarden US-Dollar, da Caesars bereits seit geraumer Zeit mit Schulden zu kämpfen hat.
Diese resultieren vor allem aus dem Ausstieg zweier starker Investoren im Jahre 2008, was zu einer großen Finanzierungslücke geführt haben soll. Im Zuge dieses Ausstiegs musste Caesars aber tatsächlich auch eines der wichtigsten Tochterunternehmen dicht machen. Im Anschluss an die Übernahme durch Eldorado soll der neue Besitzer künftig 51 Prozent an Caesars halten, der „alte“ Konzern wird 49 Prozent halten. Wie zudem mitgeteilt wurde, sollen beide Unternehmen ihre Namen behalten.
Eldorado wird zum neuen Big Player
Abgesehen von der enormen medialen Aufmerksamkeit bringt der Deal für Eldorado noch deutlich mehr Vorteile. Der Konzern betreibt bereits 26 Casinos in zwölf US-Bundestaaten, war bislang aber noch nicht in Las Vegas aktiv. Mit dem Caesars Palace oder auch dem Flamingo werden jetzt gleich zwei der bekanntesten und prestigeträchtigsten Etablissements in ganz Las Vegas übernommen. Ebenso wächst der Konzern massiv, da auch Caesars gut 50 Casinos in 13 US-Bundestaaten und insgesamt fünf Ländern unterhält. Ein echter Gigant also, dessen Geschichte im Jahre 1973 in Reno in Nevada beginnt. Damals war hier lediglich ein Casino im Besitz des Unternehmens, unter dem heutigen Chef wurde das Wachstum aber immer stärker vorangetrieben.
Anders als bei Caesars Entertainment, wo die Anteilseigner aus ganz unterschiedlichen Bereichen stammen, hält bei den Eldorado Resorts noch immer die Gründerfamilie Carano die Mehrheit. Interessant: An den Börsen haben die Papiere beider Unternehmen ganz unterschiedliche auf die Meldungen der Konzerne reagiert. Die Aktien von Eldorado Resorts büßten nach Marktstart am Montag in den USA um gut acht Prozent ein, während die Aktien von Caesars um gute 15 Prozent zulegten. Das freut vor allem Milliardär Carl Icahn, der gut 30 Prozent der Anteile an Caesars besitzt.
Icahn drängt schon länger auf einen Verkauf
Wirklich überraschend kommt der Verkauf von Caesars Entertainment nicht. Zum einen, weil sich der Konzern schon offen seit mehreren Wochen um eine Übernahme Gedanken macht. Zum anderen aber auch, weil man mit Carl Icahn bereits vor einigen Jahren einen Investor ins Boot geholt hat, dessen Strategie es ist, Unternehmen nach einer Übernahme zahlreicher Anteile zu verkaufen. Icahn hat sich so einen Ruf als „Corporate Raider“ erarbeitet und mit dieser Strategie ein Vermögen verdient. Bereits vor einigen Wochen überraschte der Milliardär die Glücksspielbranche daher auch insofern, dass ein Angebot der Eldorado Resorts über 10,50 US-Dollar pro Aktie abgelehnt wurde. Gemeinsam mit dem Vorstand erklärte Icahn damals, dass das Angebot deutlich zu gering sein. Nach und nach allerdings schien die Ungeduld bei Icahn zu wachsen.
Selbst die 10,50 US-Dollar soll der Geschäftsmann im weiteren Verlauf für anständig gehalten haben, obwohl die Bewertung damals gut 15 Prozent unter dem Aktienwert lag. Sein Ziel verfolgte Icahn aber weiterhin hartnäckig. Nachdem dann nach und nach gleich drei Verwaltungsmandate im Vorstand von Caesars übernommen werden konnten, nahm der Verkauf langsam Formen an. Der Milliardär hat sich zu dem Deal auch bereits geäußert und erklärte: „Als kombiniertes Unternehmen werden Caesars und Eldorado das führende Glücksspielunternehmen Amerikas werden. Es ist selten, dass Sie eine Fusion sehen, bei der aufgrund der hohen Synergien aus Eins plus Eins Fünf wird. Ich freue mich darauf, unsere Investition prosperieren zu sehen.“ Kurz gesagt: Icahn ist ganz offensichtlich begeistert. Ob dieser Deal wirklich zustande kommt, hängt jetzt nur noch an der Entscheidungsgewalt der Aktionäre und Behörden. Die Aktionäre dürften hier das kleinere Übel für die Konzerne werden, die Behörden werden aber bei einem Deal dieser Größenordnung sicherlich ganz genau hinsehen.