So etwas gab es in der Geschichte der Online Glücksspiele noch nie: Facebook arbeitet mit einer Glücksspielbehörde zusammen. Im vorliegenden Fall handelt es sich um die britische Glücksspielbehörde UKGC. Das Ziel der Kooperation liegt in der Reduzierung der auf Facebook erscheinenden Werbung.
Facebook und UKGC erarbeiten ein gemeinsames Konzept
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So einfach, wie sich die Meldung anhört, ist sie im Grunde genommen doch nicht. Facebook wird nicht von sich aus die Werbung für Online Glücksspiele reduzieren. Vielmehr haben die Mitglieder von Facebook selbst die Möglichkeit, die Werbung nach ihrem eigenen Geschmack einzuschränken. Nachstehende Ideen stehen den Facebook-Kunden zur Verfügung:
- Jedes Mitglied kann selbst festlegen, von wem sie Werbung erhalten oder nicht erhalten möchten. Zudem dürfen die Inhalte der erhaltenen Werbung bestimmt werden.
- Werbung für Glücksspiele kann auch gezielt aus dem Newsfeed entfernt werden.
- Cookies helfen dabei, die angezeigte Werbung zu reduzieren. Anhand dieser Cookies kann auch die Werbung im Internet reduziert werden.
Als Hauptgrund für diese Maßnahme wurde erneut der Spielerschutz erwähnt. So sollen insbesondere Jugendliche geschützt werden, damit diese gar nicht erst mit Glücksspiel in Kontakt geraten.
Wer nun denkt, dass all dies komplett neu ist, der täuscht sich. Bereits in diesem Jahr ging die britische Aufsichtsbehörde eine ähnliche Zusammenarbeit mit Twitter ein.
Die Möglichkeit, im eigenen Facebook Account entsprechende Einstellungen vorzunehmen, könnte auch anderen Ländern dabei helfen, die Werbung einzuschränken. Denn viele Länder agieren auf kompliziertere Weise.
So geht Deutschland mit Werbung der Online Casinos um
Der in Deutschland aktuelle Glücksspielstaatsvertrag untersagt Werbung, wenn es sich um ein Online Casino ohne gültige Lizenz handelt. Hiermit wurden bislang die Casinos verstanden, die keine deutsche Lizenz besitzen. Nachdem in Deutschland nur ein Bundesland Lizenzen vergab, handelt es sich um eine sehr geringe Anzahl an Online Casinos, die überhaupt Werbung betreiben dürfen.
Diese Vorschrift wurde im März 2020 vom Landgericht Köln bestätigt. Dieses Gericht legte das Urteil fest, dass definitiv keine Werbung im Fernsehen ausgestrahlt werden darf. Doch wie sieht es mit dem Internet aus? Scheinbar gilt das Werbeverbot auch für das Internet. Die Frage stellt sich nur, ob sich die Vorschriften inzwischen geändert haben, nachdem vorübergehend die Online Casinos akzeptiert werden.
Teilweise wurden die Änderungen für das nächste Jahr öffentlich bekannt gegeben. So soll ab dem nächsten Jahr – wenn der neue Glücksspielstaatsvertrag gilt – die Internetwerbung für Glücksspiele für die Zeit zwischen 6 und 23 Uhr verboten sein. Zudem soll Werbung für Sportwetten verboten werden, und zwar nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Rundfunk
Spanien legt Zeiten für Glücksspiel-Werbung fest
Spanien hatte zur Zeit der Corona-Pandemie die Idee, die Werbung für Glücksspiele zeitlich zu begrenzen. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen saßen wohl viele Bürger vor dem Fernseher, und zwar auch Jugendliche. Diese hätten die Werbung für Glücksspiele sehen können, falls diese tagsüber ausgestrahlt wird. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr dieses Jahres die Werbung für bestimmte Zeiten in der Nacht festgelegt.
Diese Zeiten wurden per Gesetz verlängert. Somit dürfen in Spanien nach wie vor die Glücksspielanbieter die Werbung nur in der Zeit zwischen ein und fünf Uhr morgens ausstrahlen. Auch dies soll dem Spielerschutz dienen.
Reduzierte Glücksspielwerbung wirkt sich auf Einnahmen der Casinos aus
Nicht nur die Spieler sind über die reduzierte Werbung enttäuscht. Schließlich konnte man über die Werbung erfahren, welches Online Casinos derzeit einen hohen Willkommensbonus anbietet. Diese Information bleibt bei einer reduzierten Werbung im Verbogenen. Aus diesem Grund bietet Facebook zusammen mit der UKGC die Chance an, dass jeder selbst festlegt, welchen Werbeinhalt er erhält.
Online Casinos können einen Umsatzrückgang verzeichnen, da sich die Neuanmeldungen ebenfalls reduzieren werden. Weitere Aktionen, beispielsweise ein Slot-Turnier oder tägliche Jackpots dringen nicht zum Spieler durch. All dies führt dazu, dass sich jeder Casinospieler selbst informieren muss, welcher Glücksspielanbieter eine bestimmte Aktion anbietet. Wer dies nicht tut, wird keine neue Einzahlung tätigen, weil er den aktuellen Bonus nicht kennt. Andererseits erfährt der Spieler auch nicht, falls im Moment eine Cashback Aktion läuft. Auch diese fehlende Information führt bei den Online Casinos zu einem Umsatzrückgang.