Der irische Glücksspielanbieter Flutter Entertainment ist nicht nur in der Heimat aktiv, sondern mit seinem Tochter-Unternehmen Sportsbet zum Beispiel auch in Australien. Hier ist Sportsbet sogar der Marktführer, was das Unternehmen allerdings nicht davor schützt, hin und wieder von Behörden und Spielern kritisiert zu werden. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass Sportsbet sich diesen Ärger selbst zuzuschreiben hat. So wie im aktuellen Fall, wo der Anbieter jetzt zu der Auszahlung von rund neun Millionen australischer Dollar verurteilt wurde.
Buchmacher verzockt sich mit Football-Wette
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Für Flutter Entertainment und seine Tochter Sportsbet gibt es in Australien wieder einmal Ärger. Erst vor wenigen Monaten stand der Glücksspielanbieter im Fokus von Beschwerden, da eine Wette zunächst ohne ersichtlichen Grund wieder aus dem Angebot genommen wurde. Zahlreiche Kunden fühlten sich damals betrogen und beschwerten sich bei der Glücksspielbehörde NRTC. Diese allerdings sprach dem Glücksspielanbieter damals Recht zu und bemängelte lediglich die fehlende Aufklärung der Wettkunden über den Vorgang. Jetzt musste sich die NRTC schon wieder mit einem ähnlichen Fall mit Sportsbet beschäftigen.
Dieses Mal ging es um eine Sportwette des Anbieters in der australischen Football League (AFL). Angeboten wurde hier eine Wette darauf, ob ein Spieler in der zehnten Runde mindestens 40 erfolgreiche Pässe wird spielen können. In den Runden zuvor war dies lediglich vier Spielern gelungen, weshalb zahlreiche Kunden gegen die Annahme des Buchmachers wetteten. Offenbar war die Resonanz dabei so groß, dass Sportsbet die Wette kurzerhand wieder aus dem Angebot nahm – und das noch vor dem Start der zehnten Runde.
Rund 5,57 Mio. Euro müssen ausgezahlt werden
Tatsächlich schaffte es am Ende kein einziger Spieler, die 40-Pässe-Marke zu knacken. Die Kunden von Sportsbet forderten deshalb ihre Gewinne, wurden vom Buchmacher allerdings vertröstet. Dieser erklärte, dass man die Wette aufgrund einer „fehlerhaften Quotierung“ hätte aus dem Programm nehmen müssen. Zahlreiche Spieler, laut Schätzungen von Experten gut 2.000, beschwerten sich daraufhin bei der zuständigen Behörde in Australien und konnten jetzt einen Erfolg erzielen. Die NRTC teilte mit, dass Sportsbet die Gewinne zu Unrecht einbehalten hätte und daher für jeden gesetzten AUD den vollen Gewinn in Höhe von 1,75 AUD auszahlen müsse. Insgesamt dürften damit rund 9 Millionen australische Dollar (rund 5,57 Millionen Euro) die Besitzer wechseln. Als Begründung hierfür gab die Behörde an, dass die von Sportsbet dargelegten Gründe nicht ausreichen würden, um die angebotene Wette zu stornieren.
Sportsbet selber wiederum wird keinen Einspruch gegen das Urteil einlegen. Der Konzern teilte im sozialen Netzwerk von Twitter bereits kurz nach dem Urteil mit, dass man die betroffenen Kunden möglichst schnell kontaktieren werde und diesen dann auch die Gewinne auf das Wettkonto überweisen werde. Bleibt abschließend also nur noch zu hoffen, dass Sportsbet künftig auf die unbegründeten Stornierungen der Wetten verzichtet und die Wartezeit der Kunden auf Gewinne nicht unnötig in die Länge zieht.