Die Corona-Pandemie und vor allem die Lockdowns haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft in jedem Land. Hiervon ist auch die Glücksspielbranche betroffen. Diese müssen aufgrund der häufigen Lockdowns mit erheblichen Umsatzrückgängen rechnen.
Deutschland befindet sich im zweiten Lockdown
Inhaltsverzeichnis:
Deutschland wurde von der Corona-Pandemie ebenfalls stark getroffen. Zuerst waren die Casinos und Spielhallen ein paar Monate geschlossen. Anschließend durften die Casinos nur noch mit strengen Hygienemaßnahmen öffnen. Hierzu zählte auch, dass die Spielautomaten mit einem sehr großen Abstand zueinander stehen mussten und dass an einem Spieltisch Plexiglasscheiben installiert wurden.
Zudem stellten die Betreiber Desinfektionsmittel zur Verfügung und reinigten die Oberflächen der Spielautomaten. Trotzdem mussten die Casinos und Spielhallen zum zweiten Mal schließen. Der Glücksspielverband versuchte, sich dagegen zu wehren. Schließlich gibt es keine Studie darüber, dass sich in einem Casino die Spieler angesteckt haben. Ein weiteres Problem sind die wiederholten Verlängerungen des Lockdowns. Ursprünglich sollte es sich nur um einen einmonatigen Lockdown handeln. Dieser wurde bis kurz vor Weihnachten verlängert und nun läuft er bis mindestens Mitte Januar. Hierdurch entgeht der Glücksspielbranche das Weihnachtsgeschäft.
Ungerecht ist auch, dass staatliche Lotterieannahmestellen weiter geöffnet haben. Gegen diese Ungerechtigkeit wehrte sich ein Wettbüro in Sachsen-Anhalt und gewann. Bleibt nur zu hoffen, das sich mehrere Betreiber an das Gericht wenden und eine Öffnung verlangen.
Macau traf es am härtesten
Die Casinos auf Macau mussten als erstes die Casinos schließen. In einem Casino war eine Angestellte infiziert und schonen wurden alle Casinos geschlossen. Für die damals vorhandenen Zahlen war dies eine sehr harte Maßnahme.
Zwar dauerte der erste Lockdown nur ein paar Tage. Im Laufe der Zeit mussten die Casinos jedoch immer wieder schließen. Im Endeffekt war es wie ein Achterbahn. Dies führte dazu, dass Macau übers Jahr gerechnet 70 Prozent der Einnahmen verlor. In einigen Monaten waren es sogar 97 Prozent, wenn sich die Casinos im Lockdown befanden.
Die USA steht an zweiter Stelle
Die USA traf es noch schlimmer als Deutschland. Dort liegen mit Abstand die höchsten Infektionszahlen vor. Aus diesem Grund mussten die Casinos öfter schließen und konnten immer nur ein paar Monate geöffnet haben. Schon traf sie der nächste Schlag und sie mussten noch einmal schließen.
All dies führte auch dazu, dass sich einige Casinobetreiber dazu entschlossen, die Pokerrooms entweder eine Zeitlang oder gar für immer zu schließen. In erster Linie betrifft dies Casinos in Las Vegas, der Glücksspielstadt Nummer eins in Amerika. Bis Ende Oktober 2020 ging der Umsatz um 39 Prozent zurück.
Leider müssen auch die Casinos in Los Angeles immer wieder schließen. Dort hatten die Spielhallen die geniale Idee Outdoor Gaming Areas zu erschaffen. Hierbei stehen die Tische im Freien und zusätzlich werden die Spieler durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt. Klar, dass auch die Spieler in den USA Schutzmasken tragen müssen. Warum sogar die Outdoor Gaming Areas schließen müssen, ist mehr als fraglich. Im Freien verteilt sich der Virus so gut wie gar nicht.
Novomatic musste Mitarbeiter entlassen
Besonders schlimm hat es auch den Spielehersteller Novomatic getroffen. Dieser Spielehersteller musste bereits beim ersten Lockdown einen Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Hierfür erhielt das Unternehmen eine staatliche Unterstützung.
Trotzdem war es im Herbst 2020 so weit, dass Novomatic 120 Mitarbeiter entlassen musste. Alle dieser Mitarbeiter sind am Standort Gumpoldskirchen angestellt. Dort arbeiten 1200 Mitarbeiter. Ob Novomatic auch Mitarbeiter von anderen Standorten entlassen musste, wurde nicht veröffentlicht.
Für Gauselmann hingegen war es fast ein Jahr wie jedes andere. Dieses Unternehmen stellte wie jedes Jahr neue Auszubildende ein und bewarb sich sogar für die Übernahme der Casinos in Nord-Rhein-Westfalen.
Europa: Großbritannien kämpft ebenfalls
Großbritannien und Schottland erreichten ebenfalls sehr hohe Infektionszahlen. Aus diesem Grund wurden auch hier die Casinos und Spielhallen immer wieder in einen Lockdown geschickt. Allerdings gab es dort nicht immer einen landesweiten Lockdown. Vielmehr wurden die Gebiete nach der Anzahl der Infektionen eingeteilt.
So kam es, dass bestimmte Gebiete immer wieder schließen mussten. Liverpool und Manchester waren hiervon betroffen. Welchen Umsatz die Casinos verloren, wurde nicht veröffentlicht. Lediglich zwei Beispiele gibt es, die das Ausmaß der Corona-Pandemie verdeutlichen: Genting UK hat Mitte des Jahres drei Standorte geschlossen und ein weiteres Casino musste 40 Prozent der Mitarbeiter entlassen.
Dies sind wirklich sehr schlechte Nachrichten und womöglich wird es noch länger so gehen. Zwar ist es einerseits verständlich, wenn die Spielhallen schließen müssen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind jedoch enorm und nicht wieder gutzumachen. Eine weitere Folge wird sein, dass sich die Spieler vermehrt an Online Casinos wenden. Dort sind vor allem die Live Spiele sehr beliebt.