In der jüngeren Vergangenheit der britischen Glücksspielbranche hat vor allem der Fall um den Anbieter BetBright „auf der Insel“ für Aufregung gesorgt. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden und konnte in diesem Zuge nicht alle Gelder an seine Kunden auszahlen. Genau für diesen Fall hat die Gambling Commission jetzt neue Rahmenbedingungen für die Branche aufgestellt. Diese sollen dafür sorgen, dass die Spieler im Falle einer Geschäftsaufgabe des jeweiligen Unternehmens stärker geschützt werden.
Bisherige Regelungen gaben Anlass zur Verschärfung
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Es ist in der Vergangenheit schon öfter vorgekommen, dass sich ein Unternehmen auf dem hart umkämpften britischen Markt nicht mehr durchsetzen konnte und so in die Insolvenz gesteuert ist. Das Problem der Glücksspielbehörde: Diese kann die Unternehmen zwar zur Auszahlung der Kundengelder auf den Konten drängen, letztendlich aber nicht dazu zwingen, so lange auf dem Markt aktiv zu bleiben, bis dies geschehen ist. Verdeutlicht wurde die Problematik an dieser Regelung jüngst durch den Fall BetBright. Der Anbieter musste in die Insolvenz gehen und konnte nicht alle Gelder der Kunden wieder an diese auszahlen. Die Folge: Der britische Glücksspielanbieter Betvictor musste einspringen und erklärte sich damals bereit, den Kunden ihre Gelder zu erstatten. Das war nicht nur für die Spieler ein angenehmer Schritt, sondern marketing-technisch sicherlich ebenfalls nicht verkehrt.
Vor allem aber hat der „Fall BetBright“ eben dazu geführt, dass die britische Glücksspielbehörde ihre eigenen Regelungen jetzt noch einmal überarbeitet hat. Wie die Behörde mitteilte, würden die Anpassungen sofort gelten und müssten dementsprechend von allen Unternehmen direkt berücksichtigt werden.
Unternehmen müssen gewappnet sein und Spielern helfen
Konkret geht es in der Überarbeitung der Regelungen darum, dass die Unternehmen für den Fall einer Insolvenz besser vorbereitet sein müssen. Vor allem mit Blick auf die eingelagerten Kundengelder. So erklärte die Glücksspielbehörde in einem Statement: „Für den Fall, dass sie aus irgendeinem Grund schließen müssen, erwarten wir von allen Glücksspielunternehmen, vorbereitete Pläne zu haben und die entsprechenden Schritte einzuleiten, damit Kunden nicht unnötigerweise benachteiligt werden.“ Sollte ein Unternehmen also von einer Insolvenz betroffen sein, müssen diese garantieren können, dass die Auszahlung der Spielergelder sichergestellt ist. Notfalls auch nach Schließung des Geschäfts. Ebenfalls verpflichtet sind die Unternehmen in diesem Zusammenhang dazu, der britischen Glücksspielbehörde genau Auskunft darüber zu geben, wie die eigenen Pläne aussehen und wie diese umgesetzt werden sollen.
Das Statement der Behörde sagt weiter: „Wenn ein Unternehmen sich dazu entscheidet, zu schließen, erwarten wir von ihm Folgendes: Den Kunden klare und präzise Informationen zu geben und aufzuzeigen, dass sie alles unter Kontrolle haben, indem sie die Kunden auf dem neuesten Stand der Dinge halten.“ Zu dieser Transparenz gehört offenbar auch, dass die Kunden beim Anbieter nachfragen können, wie hoch die Rücklagen für die Insolvenz genau ausfallen. Unterm Strich sind das schöne Nachrichten aus der britischen Industrie, zumal sich die Spielerbeschwerden insbesondere zur Auszahlungspolitik zuletzt häuften. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, warum diese Anpassung erst jetzt vorgenommen wurde.