Nach und nach scheint der Glücksspielmarkt in Deutschland wieder in seine alte Form zu kommen. Die einzelnen Bundesländer lockern in kleinen Schritten die Corona-Schutzmaßnahmen und so dürfen auch die Spielbetriebe der Gauselmann Gruppe wieder öffnen. Nachdem der Konzern die Wiedereröffnung natürlich schon seit Wochen zumindest gedanklich plant, sind diese Ideen in den letzten Tagen wesentlich konkreter geworden. Zum Einsatz kommt hier unter anderem eine neue Sicherheitstechnologie, mit welcher den Besuchern und Angestelltern eine gesicherte Umgebung bereitgestellt werden soll.
Gauselmann Gruppe: 700 Betriebe wieder öffnen
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Als größtes deutsches Glücksspielunternehmen war und ist die Gauselmann Gruppe (Mutterkonzern der Marke Merkur) massiv von den Folgen der Coronakrise betroffen. Der Konzern musste vor rund zwei Monaten alle seiner gut 700 Spielstätten schließen, langsam geht es aber wieder voran. Das Unternehmen hat hinter den Kulissen bereits in den letzten Wochen an den Plänen für die Wiederöffnung gefeilt. Jetzt wird man aber zum ersten Mal konkret. Wie der Konzern in einer Pressemitteilung angab, sollen zum Schutz der Mitarbeiter und Gäste sowohl vorhandene Kapazitäten als auch neue Sicherheitsinnovationen genutzt werden.
Eine dieser neuen Innovationen ist demnach die sogenannte „C-Ampel“. Diese wird von der adp Gauselmann GmbH hergestellt, also einem Tochterunternehmen der Gauselmann Gruppe. Sichergestellt werden soll durch die Ampel, dass die maximale Anzahl an Besuchern in der Spielstätte nicht überschritten werden kann.
C-Ampel soll Infektionsschutz erhöhen
Mit der C-Ampel wolle man einen effektiven Beitrag zum Infektionsschutz leisten, heißt es von Seiten der adp Gauselmann GmbH. Konkret erklärte der Leiter de Produktmanagements, Dominik Raasch: „Bei der adp entwickeln, produzieren und vertreiben wir nicht nur Geldspielgeräte und Spiele, sondern auch Einlasskontrollsysteme. Auf diesem Gebiet verfügen wir über jahrelange Erfahrungen. Diese haben wir genutzt, um mit der C-Ampel den „neuen Alltag“, den wir derzeit alle erleben, etwas einfacher zu gestalten und einen Beitrag zum Infektionsschutz zu leisten.“
Platziert werden die Ampeln nicht etwa direkt an den Spielautomaten, sondern bereits im Eingangsbereich der Spielstätten. Mit Hilfe eines Sensors können die Ampeln erkennen, wenn ein Kunde die Spielstätte betritt. Sobald die Höchstanzahl der Kunden erreicht ist, springt die Ampel von Grün auf Rot. Sollte ein Kunde die Spielhalle wieder verlassen, wird auch das registriert. Aus Rot würde dann wieder Grün werden und ein anderer Gast kann eintreten. Ziel der Ampel sei so nicht nur die Entlastung des Personals, weil dieses nicht mehr direkt mit den Kunden in Kontakt treten müsste. Auch die Anzahl der Gäste könne so von den Mitarbeitern jederzeit leicht im Auge behalten werden.
Fokus während der Krise auf Sicherung der Arbeitsplätze
Dass die Spielstätten in Deutschland und Europa wieder öffnen dürfen, ist für die Gauselmann Gruppe natürlich eine freudige Botschaft. Der Konzern hat allerdings auch in den letzten Wochen niemals den positiven Blick in die Zukunft verloren. Der Fokus der letzten Wochen lag laut Firmengründer Paul Gauselmann vor allem darauf, die Arbeitsplätze des Konzerns zu sichern. Schon vor rund einem Monat erklärte der „Automatenkönig: „Unser Fokus liegt derzeit darauf, alle 14.000 Arbeitsplätze in unserer Unternehmensgruppe so weit wie möglich zu erhalten. Unsere Mitarbeiter widmen sich seit vielen Jahren und Jahrzehnen dem Unternehmen – deshalb können wir sie in diesen schwierigen Zeiten nicht alleine lassen. Das ist eine große und herausfordernde Aufgabe, wenn man bedenke, dass wir derzeit praktisch keine Einnahmen erzielen.“
In der Tat hatte der Konzern trotz ausbleibender Einnahmen natürlich Kosten zu tilgen. Darunter die Mieten für zahlreiche Spielstätten. Diese hatte die Unternehmensgruppe nach eigener Aussage um 50 Prozent mindern können, was zu einem größeren finanziellen Spielraum geführt habe. Zusätzlich dazu erklärten mehr als 50 leitende Angestellte und Manager einen freiwilligen Verzicht auf Teile ihres Gehalts.
Finale der Merkur Masters am Wochenende gespielt
Neben dem operativen Fortschritt gibt es auch abseits des Glücksspiels einige interessante Neuerungen bei der Gauselmann Gruppe. Bereits seit geraumer Zeit engagiert sich der Konzern mit seinen Töchtern im Bereich des eSports. In den vergangenen Tagen wurde so auch das eSports-Turnier der „Merkur Masters“ ausgerichtet. Hierbei handelt es sich um das größte nationale Turnier im eSports, bei dem der Titel „Counter-Strike: Global Offensive“ gespielt wird. Insgesamt erstreckt sich das Turnier über zwei Spielzeiten pro Jahr. Ursprünglich hätte das Finale an diesem Wochenende in der Esport-Factory in Osnabrück stattfinden sollen. Um die Spieler zu schützen, wird die Finalrunde nun aber ausschließlich online ausgetragen. Und es geht um eine Menge: Die fünfköpfigen Teams spielen um ein Preisgeld von insgesamt 90.000 Euro. Allein rund 35.000 Euro werden dabei im Finale zwischen den beiden Top-Teams ausgeschüttet.
Gespielt wurde das Turnier vom 22. bis zum 24. Mai. Mit dabei waren unter anderem die vier deutschen Top-Teams „Big“, „Sprout“, „Alternate Attax“ und „Unicorns of Love“. Zusätzlich dazu haben sich bereits in den vergangenen vier Monaten zwei weitere Teams über einen Ausscheidungswettbewerb qualifizieren können: „Touch the Crown“ und „Epikk Esports“. Wie es von Seiten der Gauselmann Gruppe heißt, sei es mit dem Turnier gelungen, das vielfältige Sport-Engagement in Deutschland weiter auszubauen und in Sachen nachhaltiger Entwicklung neue Maßstäbe zu setzen.