Freitag der 13. ist für die Betreiber der Hamburger Spielbank keinesfalls ein Unglückstag. Eigentlich war der Tag nicht sonderlich erfreulich, denn vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht wurde hier der Verbleibt des Betriebes der staatlich konzessionierten Spielbanken in Hamburg verhandelt. Heute folgte die Entscheidung des Gerichts – und die bedeutet einen Rückschlag für die ostwestfälische Gauselmann-Gruppe.
Schlappe für die Gauselmann Gruppe
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Des Einen Freud ist des Anderen Leid – das war schon immer so und wird vermutlich auch immer so bleiben. Passend ist dieses alte Sprichwort auch in der aktuellen Situation in Hamburg. Hier wurde bereits im Sommer die Lizenz für den zukünftigen Betrieb der Spielbank Hamburg vergeben. Im damaligen Bewerbungsverfahren konnte sich der aktuelle Betreiber, die Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld GmbH & Co. KG, gegen die bekannte Gauselmann Gruppe durchsetzen. Diese wiederum witterte eine Verschwörung und erklärte, dass die Hamburger Behörden offenbar kein Interesse an einem Betreiber aus Ostwestfalen hätten. Die Folge: Die Gauselmann Gruppe zog vor Gericht.
Aber nicht nur aus diesem Grund, sondern auch, weil die Stadt dem aktuellen Betreiber eine Interimskonzession für ein Jahr ausstellen wollte. In beiden Fällen hat sich das Hanseatische Oberlandesgericht jetzt mit den Problemen beschäftigt und nach rund einer Woche Beratungszeit eine Entscheidung gefällt. Die Gauselmann Gruppe scheitert mit ihrer Klage, die Einsprüche wurden in beiden Fällen zurückgewiesen. Somit darf die Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld GmbH & Co. KG die Spielbanken erst einmal weiter betreiben. Geschäftsführerin Sabine Hobusch erklärte im Anschluss: „Wir freuen uns, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schlussendlich Gewissheit verschaffen und sie mit dieser positiven Nachricht in die Weihnachtstage schicken zu können.“ Hätte das Gericht anders entschieden, wäre den Mitarbeitern in der Tat nicht ganz klar gewesen, ob sie im Januar überhaupt noch zur Arbeit kommen müssen – und wer dann ihr Arbeitgeber wäre. Derartige Szenarien wurden so umfahren.
Nächste Chance zeitnah vorhanden
Allerdings ist das vermutlich noch nicht das Ende aller Hoffnungen für die Gauselmann Gruppe. Ausgestellt wurde die Interimslizenz der Behörden in Hamburg zunächst einmal für ein Jahr. Im kommenden Jahr soll allerdings bereits entschieden werden, wie es mit der Spielbank in den nächsten 15 Jahren ab 2021 weitergehen wird. Auch für diesen Fall wird dann wieder ein neues Bewerbungsverfahren durchgeführt, an welchem die Gauselmann Gruppe teilnehmen darf. Blickt man auf die bisherige Vita der internationalen Konzerngruppe (übernahm in England mit einer Konzerntochter gerade Livewire), scheint das auch so gut wie sicher. Allerdings wird man sich dann wohl ein wenig mehr anstrengen müssen, um der Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld GmbH & Co. KG gefährlich werden zu können.