Veröffentlicht am 21. Juni 2021
Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag gilt zwar für ganz Deutschland. Trotzdem müssen die einzelnen Bundesländer die darin verankerten Regeln in ein eigenes Gesetz überführen. Bayern hat vor ein paar Tagen das Ausführungsgesetz beschlossen.
Im Vordergrund steht der Spieler- und Betrugsschutz
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Zum Teil konnten die Bundesländer selbst entscheiden, ob und welche Regeln aus dem Glücksspielstaatsvertrag übernommen werden. Bayern hat sich zum Beispiel dafür entschieden, den geforderten Mindestabstand zwischen den Spielhallen und Casinos zu übernehmen. Einige Bundesländer waren gegen den Mindestabstand, da hierdurch mehrere Casinos geschlossen werden müssen. Solche Schließungen ziehen die Entlassung von Mitarbeitern nach sich.
Bayern belässt es beim Abstand von 350 Metern zwischen den einzelnen Glücksspielstätten. Branchenverbände hatten darum gebeten, den Mindestabstand zu verringern, um Entlassungen zu verhindern. Bayern hat sich darauf nicht eingelassen, während Nordrhein-Westfalen den Abstand auf 100 Metern reduzierte.
Das Ausführungsgesetz für Bayern legt auch fest, dass sich die Online Casinos und Spielhallen vor Ort an OASIS anschließen müssen. Hierbei handelt es sich um die Spielersperrdatei, in die ein Casinobetreiber immer einen Blick werfen muss, bevor ein Kunde das Casino betritt. Immerhin könnte der Spieler gesperrt sein oder er hat sein monatliches Einsatzlimit bereits überschritten.
Online Glücksspiel wird per Ausführungsgesetz geregelt
Über das Ausführungsgesetz wird beschlossen, wie das Online Glücksspiel in Zukunft abläuft. Genaue Details wurden noch nicht bekanntgegeben. Über eine Pressemitteilung wurde bekannt, dass nun Online Glücksspiele reguliert werden soll. So können ab sofort alle Glücksspielfans legal ihr Glück herausfordern. Der Spielerschutz steht hierbei an erster Stelle. Aber auch an die Spielhallen dachte die bayerische Regierung und möchte drei neue Lizenzen vergeben. Auf diese Weise soll der Erhalt der Spielhallen gesichert werden.
Um jedoch beide Ideen zusammenzuführen, müssen mehrere Umstrukturierungen vorgenommen werden. Nur so ist es möglich, die Spielhallen zu sichern und ein hohes Maß an Spielerschutz zu gewährleisten. Allerdings sieht es nicht jeder so und es gibt Kritik aus Regierungskreisen. Die Grünen enthielten sich bei der Abstimmung und gaben während der Sitzung zu Verstehen, dass sie in einigen Punkten mit dem Gesetz übereinstimmen würden. Ein paar andere Punkte jedoch wären nicht ausreichend besprochen worden. So forderten die Grünen zum Beispiel einen Abstand zwischen Spielhallen und Schulen. Lediglich ein Abstand zwischen den einzelnen Betriebsstätten wäre nicht ausreichend.
Insgesamt zeigte sich die bayrische Regierung zufrieden und freut sich, dass die Casinos und Spielhallen endlich wieder öffnen dürfen. Dies wäre nach dem monatelangen Lockdown mehr als nötig. Diese Ansicht entstand nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus der Sicht der Spieler: Nun hofft die Regierung, dass die Spieler nicht mehr zum illegalen Angebot greifen, sondern die legalen Glücksspielstätten nutzen.
Gibt es weitere Regelungen?
Ob es weitere Regelungen gibt oder nicht, wurde nicht veröffentlicht. Sollten sich Änderungen ergeben, von denen Spieler profitieren, wird dies garantiert früher oder später veröffentlicht. Solange nichts anderes bekannt wird, scheint der neue Glücksspielstaatsvertrag auch für Bayern zu gelten. Das bedeutet, dass alle Spieler weiterhin an Spielautomaten spielen können – Casinospiele wie Roulette und Baccarat sind weiterhin verboten, zumindest online.
In Casinos dürfen Roulettespiele weiterhin angeboten werden. Allerdings hat ein Casino vor Ort auch einige Nachteile. Dort besteht ein Dresscode, der Spieler muss dort hinfahren und während eines Lockdowns sind die Betriebe geschlossen. Wer mit diesen Einschränkungen Probleme hat, greift gerne zum Online Glücksspielangebot. Doch leider gibt es dort kein Roulette mehr. Daher stellt sich die Frage, inwieweit sich der deutsche Glücksspielstaatsvertrag für Online Casinos lohnt. Viele der neuen Regelungen waren mit hohen Kosten verbunden, beispielsweise die Installation der Kundenüberprüfung.
Weitere Bundesländer haben bereits Gesetz beschlossen
Auch andere Bundesländer haben sich bereits mit der Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages befasst und ein eigenes Landesgesetz ins Leben gerufen. Allzu viele Details wurden nicht veröffentlicht. Bekannt ist nur, dass alle Bundesländer der Ratifizierung zugestimmt haben und somit auch das Gesetz übernehmen werden. Das positive daran ist, dass ab sofort jeder Spieler legal seinem Spaß nachgehen kann. Es gibt nur ein paar Regeln zu beachten, zum Beispiel das Einsatzlimit von 1000 Euro pro Monat. Dieses Limit wurde scheinbar von allen Ländern übernommen – das Gegenteil wurde nicht veröffentlicht.
Trotz des hohen Spielerschutzes, den das neue Gesetz gewährleisten soll, muss sich jeder Spieler selbst informieren, welches Casino eine Lizenz besitzt und wer nicht. Nur bei einem lizenzierten Anbieter ist die gewünschte Sicherheit gegeben. Die erteilten Lizenzen werden stets auf der Casinoseite veröffentlicht, weshalb es nicht schwer sein sollte, ein lizenziertes Angebot zu finden. Anschließend steht einem sicheren Spielspaß nichts mehr im Weg.