Der 5. Juli 2019 wird definitiv in die Geschichte der Schweizer Glücksspielbranche eingehen. Nachdem ein lange diskutiertes Gesetz bereits am 1. Juli 2019 umgesetzt wurde, ist es dem Grand Casino Baden nun als erstem Anbieter gelungen, sein Online-Portfolio an den Start zu bringen. In den kommenden Tagen und Wochen werden weitere Anbieter folgen, den Titel als Nummer Eins hat sich Baden in dieser Hinsicht aber bereits gesichert.
Seit 16 Uhr kann gezockt werden
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Am 5. Juli 2019 um 16 Uhr war es endlich soweit. Die Spieler in der Schweiz konnten zum ersten Mal hochoffiziell in einem Schweizer Online Casino ihre Einsätze platzieren. Was erst einmal nicht sonderlich aufregend klingt, ist das Ergebnis von monatelangen Debatten, Diskussionen und Abstimmungen. Das Grand Casino Baden ist nun das erste von insgesamt 21 Schweizer Casinos, welches auf dem Online-Markt aktiv ist und hierfür die abschließende Bewilligung der Eidgenössischen Spielbankenkommission erhalten. Bereits drei andere Unternehmen haben eine vorläufige Bewilligung erhalten und dürften in den kommenden Tagen bzw. Wochen ebenfalls mit ihrem digitalen Betrieb starten.
Keine Frage, dass sich das Badener Casino angesichts der jüngsten Entwicklungen und die Plattform „Jackpots.ch“ enorm zufrieden gibt. So erklärte CEO Detlef Brose: „Wir arbeiten seit rund vier Jahren an dem Projekt JackPots und sind natürlich sehr erfreut, heute an den Start gehen zu können.“ Die Spieler können sich künftig in bisher 50 Spielen im Portfolio austoben, dazu gehören zahlreiche Slots, Black Jack und Roulette. In den kommenden Wochen sollen weitere Spiele folgen. Marcel Tobler, der als Projektleiter und CFO tätig ist, kündigt an: „Wir werden unser Spielangebot nun kontinuierlich ausbauen und die Plattform ständig optimieren.“ Vorausgegangen war der Bewilligung durch die Spielbankenkommission eine umfangreiche Kontrolle. Die Plattform und alle angebotenen Spiele müssen von der ESBK kontrolliert und abgenommen werden. Nur wenn alle Bestandteile des Angebots die strengen Vorgaben der Spielbankenkommission erfüllen, dürfen die Spiele zur Verfügung gestellt werden.
Kooperation mit der Gamanza Group macht Digitalstart möglich
Auch rund um das Badener Casino gab es lange Zeit Unklarheiten bei der Fragestellung, wie das digitale Portfolio auf die Beine gestellt werden soll. Immerhin war man in Baden bis vor wenigen Tagen ausschließlich im stationären Betrieb aktiv und konnte mit den digitalen Spielen keinerlei Erfahrungen sammeln. Durchaus ein Problem, weshalb sich das Casino einen renommierten Partner an die Seite geholt hat – und noch ein bisschen mehr. Insgesamt 50 Prozent der Aktienanteile an der Gamanza Group AG wird das Grand Casino Baden übernehmen. Der Entwickler verlegt dafür seinen Hauptsitz nach Baden in die Schweiz. Die Gamanza Group ist seit 2019 nach ISO zertifiziert und erfüllt somit alle Vorgaben der Schweizer Spielbankenkommission und des Glücksspielgesetzes. Für das Casino ein cleverer Schachzug, wie auch CEO Brose erklärt: „Die Beteiligung an der Gamanza AG erlaubt uns, direkten Einfluss auf die Produktentwicklung zu nehmen und zukünftig flexibel am Markt zu agieren.“ Die neue Plattform „Jackpots.ch“ wurde von beiden Unternehmen in enger Kooperation entwickelt.
Wo Gewinner, dort auch Verlierer
Das neue Schweizer Glücksspielgesetz wurde mittels Volksabstimmung bereits vor einigen Monaten ins Leben gerufen, konnte jedoch erst in den vergangenen Tagen richtig umgesetzt werden. Bis zum 1. Juli 2019 hatten die ausländischen Unternehmen Zeit, sich vom Schweizer Online-Markt zurückzuziehen. Ab diesem Datum sollte das Online-Geschäft offiziell von den heimischen Spielbanken übernommen werden. Die Eidgenossen hatten in einer Abstimmung Ende 2018 mit über 70 Prozent dafür gestimmt, dass der Online-Markt künftig nur noch den Schweizer Anbietern zur Verfügung stehen solle. Hierbei gilt zudem, dass es sich um ein Unternehmen mit stationärem Betrieb in der Schweiz handeln muss. Reine Online-Glücksspielunternehmen, selbst mit Sitz in der Schweiz, kommen also für eine Lizenz nicht in Frage – die großen Verlierer der Entwicklung.
Die großen Gewinner sind natürlich die Spielbanken. Auch wenn die eigentlich seit dem 1. Juli aktiven Netzsperren für ausländische Unternehmen noch nicht greifen, wird auf dem Markt künftig eine deutlich geringere Konkurrenz vorhanden sein. Waren die Spielbanken bisher ohnehin chancenlos auf dem Online-Markt, können die Spieler jetzt nur noch auf diese Angebote zurückgreifen. Selbst wenn also noch nicht die Qualität der ausländischen Angebote erreicht werden kann, wird dies vermutlich keine Auswirkungen auf die Nachfrage haben. Spannend wird aber zu sehen sein, welche der Schweizer Spielbanken die Digitalisierung am besten umsetzen kann und sich als Nummer Eins auf dem Online-Markt präsentiert.