Veröffentlicht am 7. Juni 2021
Wie in anderen Ländern auch hat Griechenland nun das Online Glücksspiel lizenziert. Zuständig hierfür ist die Glücksspielbehörde Hellenic Gaming Commission. Diese hat nun drei Glücksspielkonzernen eine Lizenz erteilt. Wer sich darüber freuen darf und wer womöglich ebenfalls eine Lizenz erwarten kann, möchten wir nun erläutern.
Insgesamt sollen 15 Lizenzen vergeben werden
Inhaltsverzeichnis:
Die griechische Aufsichtsbehörde hat zu verstehen gegeben, dass sie insgesamt 15 Lizenzen vergeben möchte. Der negative Touch liegt in den relativ strengen Vorschriften, die für Griechenland gelten. Abgesehen hiervon müssen die Glücksspielanbieter hohe Summen investieren, um die Lizenz zu erhalten. Die Lizenz für Sportwetten kosten drei Millionen Euro, für andere Glücksspiele müssen die Konzerne zwei Millionen Euro bezahlen. Trotzdem freuen sich die ersten drei Anbieter über die Lizenz:
- Betsson
- Bet365
- Betshop
Bet365 geht mit der Marke Lucky Stream an den Start, Betshop hingegen nennt seine Online Spiele B2B Gaming. Betsson hat sich bereits öffentlich zu Wort gemeldet und freut sich sehr über das Vertrauen, das ihm Griechenland entgegen bringt. Dieser Anbieter wendet sich mit zwei Portalen an die Spieler. Zum Einem werden Sportwetten angeboten und zum anderen klassische Casinospiele. Die Lizenz für beide Bereiche wurde für sieben Jahre vergeben.
Für Betsson ist Griechenland der 18. Markt, in dem es sein Sortiment anbieten kann. Um den Spieler ein möglichst umfangreiches und vor allem sicheres Spieleerlebnis zu bieten, hat sich Betsson mit weiteren Anbietern zusammengeschlossen. Ebenfalls ist bereits eine Zusammenarbeit mit den wichtigsten Zahlungsdienstleistern erfolgt.
Lizenzvergabe läuft seit 2019
Der Startschuss für die online Glücksspiele wurde bereits 2019 gelegt. Damals wurden die ersten Vorschriften entwickelt, die als Voraussetzung für eine Lizenz gelten. Zudem gelten für Griechenland strenge Steuerregeln. Bisher durften Glücksspielanbieter die Glücksspielsteuer von den Einnahmen abziehen und aus dem so ermittelten Gewinn wurde die Körperschaftssteuer berechnet. Ab jetzt läuft es so ab, dass die Glücksspielsteuer nicht mehr abgezogen wird. Stattdessen fällt zuerst die Körperschaftssteuer an. Hierdurch erhöht sich diese drastisch. Die Glücksspielsteuer bleibt bei 35 Prozent. Somit hat sich die Hoffnung auf ein niedrigere Glücksspielsteuer nicht erfüllt.
Als weitere Voraussetzung gilt, dass der Glücksspielkonzern seinen Sitz in Griechenland oder einem europäischen Land haben muss. Wichtig ist jedoch, dass der Server in Griechenland steht und die Homepage somit auf .gr endet. Die finanzielle Belastung des Lizenzverfahrens entsteht nicht nur durch die Kosten von 10.000 Euro. Das Unternehmen muss eine Einlage von 200.000 Euro hinterlegen – zusätzlich zu einer Kaution von 500.000 Euro.
Eine Lizenz wird nur an die Unternehmen vergeben, die ihre Geschäftsberichte der letzten Jahre aufdecken. Zum Ausgleich für diese strengen Regeln wird die Lizenz von fünf auf sieben Jahre verlängert. Interessant und positiv ist zudem, dass die Anbieter endlich auch zufallsbasierte Online Sportwetten und Online Spiele präsentieren dürfen. Dies war laut dem ersten Entwurf nicht erlaubt.
Griechenland passt sich anderen Ländern an
Ob Griechenland das Online Glücksspiel legalisiert, weil dies andere Länder tun oder ob es eine eigene Idee war, ist nicht klar. Womöglich liegt der Grund einfach darin, dass Online Casinos sehr beliebt sind und die Gefahr besteht, dass sich die Spieler an illegale Anbieter wenden. Um das zu verhindern, wurde das Glücksspiel lizenziert. Hierdurch können sich die Spieler sicher sein, dass ein hoher Spielerschutz vorliegt. Trotzdem muss sich jeder bewusst sein, dass er eine hohe Summe verlieren kann. Um dem entgegenzuwirken, hat Deutschland ein monatliches Einsatzlimit festgesetzt. Von Griechenland wurde dies noch nicht bekannt.
So müssen sich die Spieler selbst absichern, indem sie ein persönliches Einsatzlimit festsetzen. Wird dieses überschritten, können keine Casinospiele wie Roulette oder Spielautomaten mehr verwendet werden. Anders sieht es bei einem neuen Online Casino aus. Eine Anmeldung kann jederzeit erfolgen, und ein Willkommensbonus wird gewährt. Für diesen muss zwar eine Einlage erfolgen, damit der angebotene Bonus gutgeschrieben wird. Die hierfür notwendige Einlage kann in einem Land, in dem es kein gesetzliches Einsatzlimit gibt, jederzeit durchgeführt werden.
In einem Land mit Einsatzlimit hingegen kann die erste Einzahlung nicht vorgenommen werden, wenn das monatliche Limit erreicht wurde. So gesehen bieten diese Länder mehr Sicherheit, auch wenn dies nicht im Sinne der Spieler ist.
Welche Glücksspielanbieter könnten eine Lizenz für Griechenland erhalten?
Die griechische Glücksspielbehörde hat sich noch nicht geäußert, welche weiteren Konzerne eine Chance auf eine Lizenz haben. Es gibt auch keine Aussagen darüber, wie viele sich überhaupt beworben haben. Der Antrag auf eine Lizenz hätte schon längst erfolgt sein müssen. Womöglich scheuen viele die hohen Kosten, die mit einer Lizenz verbunden sind. Falls nicht, dann freuen sich die Spieler über eine umfangreiche Auswahl, da insgesamt 15 Lizenzen vergeben werden.
Wie sich die neue Idee der maltesischen Aufsichtsbehörde gestaltet, wird erst die Zukunft zeigen. In Malta ansässige Online Casinos müssen womöglich die Auszahlungsquote senken, wodurch sich deren Stand auf dem Glücksspielmarkt verschlechtert. Eventuell wirkt sich die neue Idee gar nicht auf den griechischen Markt aus.