Der Kampf um die Lizenz für das sogenannte Hellinikon Projekt in Griechenland läuft weiter. Mittlerweile stehen die Zeichen allerdings klar auf einen Sieger, denn mit dem Konzern Hard Rock International hat sich gerade ein weiterer Bewerber aus dem Rennen verabschiedet. Es droht jedoch ein Nachspiel. Der US-amerikanische Konzern teilte über einen Berater mit, dass man die Gründe für die Ablehnung nicht akzeptiere. In der Tat sind diese bei einem Blick auf die Größe von Hard Rock etwas irritierend.
Hellinikon Superprojekt in Griechenland
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Vor einigen Jahren noch sind auf dem alten Athener Flughafen Touristen aus der ganzen Welt gelandet. Schon bald wird dieser allerdings zum wohl größten Bauprojekt in Europa. Entstehen sollen hier in den kommenden Jahren zahlreiche Wohnungen, Shopping-Zentren und ein Casino-Resort der Superlative. Als Baugrundstück dient der gesamte ehemalige Komplex es Flughafens, welcher eine enorme Größe zur Verfügung stellt. Schon allein deshalb könnte sich das neu geplante Casino-Resort für einen Glücksspielkonzern als echter Glücksgriff erweisen. Zahlreiche Unternehmen haben ihre Bewerbungen bei der griechischen Glücksspielbehörde HGC eingereicht, welche mit der Prüfung in den letzten Wochen und Monaten emsig beschäftigt war. Das zwischenzeitliche Resultat ist dabei klar, denn mittlerweile ist nur noch eine Bewerbung im Rennen. Die stammt von der Mohegan Gaming & Entertainment aus Connecticut in den USA, welche gemeinsam mit dem griechischen Unternehmen GEK Terna Holding seine Unterlagen einreichte.
Nicht mehr mit von der Partie ist wiederum die Bewerbung von Hard Rock International. Die griechische Behörde teilte mit, dass man sich einstimmig gegen den US-Konzern entschieden habe. Als Gründe werden zum Beispiel eine mangelnde Erfahrung beim Bau und der Entwicklung von Casino-Resorts angegeben. Zudem seien Unregelmäßigkeiten in der Garantieerklärung des Unternehmens entdeckt worden.
Hard Rock International: Kein Verständnis für Lizenz-Ablehnung
Die Argumente der griechischen Behörden klingen erst einmal überraschend, schließlich handelt es sich beim US-Konzern mit der typischen Rock-Gitarre an den Gebäuden um einen wahren internationalen Giganten. Dementsprechend gering ist das Verständnis auf Seiten von Hard Rock International. Der Konzern ließ über seinen autorisierten Berater Michael Karloutsos gegenüber der Zeitung „The National Herald“ ausrichten: „Es ist absolut lächerlich anzunehmen, dass Hard Rock nicht die finanziellen Kapazitäten oder Baukapazitäten bieten kann, um das Hellinikon Projekt abzuschließen. Sollte dieser Bericht tatsächlich wahr sein, würde ich unterstellen, dass die Komission und der Ausschluss verwirrt sind, weil klar ist, dass sie sich auf unsere Konkurrenten beziehen.“ Hard Rock seit kein Unternehmen, welches erst vor kurzer Zeit in Griechenland investiert habe. Stattdessen betreibe man mit Niederlassungen in 75 Ländern auf der westlichen Hemisphäre außerhalb von Las Vegas das profitabelste Casino-Geschäft. Nicht von der Hand zu weisen ist dabei jedoch, dass die US-Amerikaner vor allem existierende Unternehmen übernommen haben. Von Grund auf errichtet wurde kaum eines der eigenen Resorts. Genau das könnte in Griechenland jetzt zum Aus geführt haben. Angesichts der Reaktionen des Konzerns ist aber davon auszugehen, dass die US-Amerikaner juristischen Widerspruch einlegen werden.
Unbeeindruckt davon gab die Regierung um Kyriakos Mitsotakis an, dass die Bauarbeiten auf dem Gelände auf jeden Fall zeitnah beginnen sollen. Selbst wenn sich Hard Rock also vor Gericht gegen die Entscheidung wehren möchte, dürfte dies das Bauvorhaben grundsätzlich nicht verzögern. Hierauf dürften aber wiederum einige bei Hard Rock gehofft haben. Erfahrungsgemäß werden die Bauvorhaben bei derartigen Streitigkeiten erst einmal unterbrochen. Nicht aber in Griechenland. Lediglich in die Karten spielen könnte Hard Rock, dass bisher noch nicht volle Klarheit bei der Verteilung des Baubodens herrscht.
Besitzrechte des Bodens noch nicht geklärt
Wie es aus griechischen Medienberichten heißt, sei bisher noch unklar, wie mit dem Grundstück nach einem Auslaufen der Lizenz weiter verfahren werde. Aufgeteilt werden soll der Boden zwischen dem Staat und der Hellinikon-Betreiberin Global Investment Group. Zu welchen Teilen diese Aufteilung erfolgen wird, ist jedoch noch vollkommen unklar. Und solange diese Verteilung nicht geklärt ist, kann der Bau definitiv nicht starten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass hier schneller eine Einigung gefunden wird als Hard Rock rechtliche Unterstützung stellen kann. Auch diese möglicherweise leichte Verzögerung hilft dem Konzern also nicht wirklich weiter. Innerhalb der kommenden Monate wird jedoch in jeglicher Hinsicht eine Entscheidung erforderlich sein. Immerhin ist geplant, hier schon in diesem Jahr den ersten Spatenstich zu setzen. Bis zur Eröffnung der Resorts bzw. des Projektes dürften dann aber noch einmal mindestens fünf Jahre vergehen.
Zeit, in der sich Hard Rock International sicherlich auch nach anderen Möglichkeiten umsehen wird. Und die nächste Chance könnte bereits zeitnah erfolgen. In den Niederlanden wird derzeit eine Überarbeitung des Glücksspielgesetzes besprochen. Diese Reform betrifft auch ausländische Unternehmen, die in privater Hand sind. Diese sollen nach der Reform auf dem digitalen Markt in den Niederlanden aktiv werden dürfen. Das wiederum würde für Hard Rock bedeuten, dass zwar nicht in Griechenland, dafür aber in den Niederlanden nach europäischem Boden gegriffen werden kann. Auch dort wird man allerdings bei den Lizenzbewerbungen genau aufpassen. Gleichzeitig erwartet Hard Rock auch im deutschen Nachbarland eine enorme Konkurrenz.