Die Ermittlungen der Ibiza-Affäre gehen weiter. Im neuen Jahr wurde der österreichische Finanzminister Blümel verhört. Allerdings scheint auch diese Befragung nicht zum gewünschten Erfolg geführt zu haben.
Gründe für Blümels Befragung
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Bei der Ibiza-Affäre geht es darum, dass Novomatic womöglich Spenden an die Politik getätigt hat, damit die Gesetze zu Gunsten Novomatics geändert werden. In diesem Zusammenhang wurde nun der österreichische Finanzminister Blümel befragt. Ein Grund hierfür war der digitale Nachrichtenaustausch zwischen Blümel und dem ehemaligen Novomatic Chef Harald Neumann. Blümel zufolge gab es keine illegalen Zahlungen an die ÖVP und es wäre auch kein illegales Sponsoring geschehen. Somit steht der Ausschuss wie vor der Befragung dar und es gibt erneut keine Beweise zulasten Novomatics.
Blümel geht sogar weiter und gab bei einer Pressekonferenz bekannt: Illegales Sponsoring sei auszuschließen und wer etwas anderes behauptet, müsse mit Klagen rechnen. Blümel zufolge handelt es sich bei solchen Behauptungen um Verleumdung. Blümel bestätigt, dass zu keiner Zeit, als er Landesparteiobmann war, illegale Zahlungen geflossen sind. Gleiches trifft auf die Vereine zu, für die er zuständig war. Auch hier wäre kein Sponsoring geflossen.
Kontakt mit Neumann wird nicht abgestritten
Einen Kontakt mit dem ehemaligen Novomatic Chef Neumann hat Blümel keinesfalls abgestritten. Es wird aber abgestritten, dass Novomatic Spenden getätigt hätte, um damit die Gesetze zugunsten des Unternehmens zu ändern. Blümel hätte Neumann klar gemacht, dass die Partei von keiner Branche Gelder annehmen. Somit wäre die Partei absolut neutral und auch die Tabak- oder gar die Waffenindustrie hätte keine Chance, die ÖVP zu bestechen.
Natürlich kann Blümel nur für die Zeit sprechen, in der er zuständig war. Er hat allerdings Nachforschungen für die Zeiten vornehmen lassen, in denen er noch nicht tätig war. So wurde auch das Außenministerium und das Finanzministerium verdächtigt, an der Ibiza-Affäre beteiligt gewesen zu sein. So steht derzeit auch im Raum, dass Novomatic zusammen mit der Regierung versucht hätte, die tschechische Firma Sazka abzuwehren. Diese hält inzwischen die Mehrheit an den Casinos Austria.
Die Opposition in Österreich ist mit den Befragungen und deren Ausgang keinesfalls zufrieden. Obwohl noch keine Beweise auf dem Tisch liegen, die Blümel belasten, fordert die Opposition den Rücktritt Blümels. Andere Parteien hingegen möchten eine Sondersitzung einberufen, um die Angelegenheit zu klären. Nick Donig, der Generalsekretär der NEOS fordert eine Offenlegung aller Spenden, die von Novomatic an die ÖVP gezahlt wurden. Das Hauptproblem mag darin liegen, dass Blümel als Finanzminister auch über dem Glücksspiel steht.
Gibt es in Österreich bald ein neues Glücksspielgesetz?
Blümel hatte bereits im Jahr 2020 eine Änderung des bestehenden Glücksspielgesetzes gefordert. Durch diese Forderung sollte er eigentlich aus dem Beschuss geraten sein. Schließlich hat er eine eigene unabhängige Glücksspielbehörde gefordert. Würde es solch eine geben, wäre die Politik hinsichtlich des Glücksspiels nicht mehr bestechlich.
Im Moment läuft es in Österreich so ab, dass das Finanzministerium für die Lizenzvergabe, die Regulierung und die Eigentümervertretung der Glücksspielbranche zuständig ist. Vorwürfe wie im Zusammenhang mit der Ibiza-Affäre sind schnell ausgesprochen. Bei einer eigenen Glücksspielbehörde könnte dies nicht mehr passieren. Diese Idee wird auch von den privaten Glücksspielanbietern befürwortet. Immerhin möchte jeder ein faires Lizenzsystem.
Ein weiteres Problem in Österreich ist, dass nur die Casinos agieren dürfen, die zu Casinos Austria gehören. Das verdeutlicht, dass nicht allzu viele Online Casinos zum Zug kommen. Aktuellen Zahlen zufolge werden aber nur 30 Prozent aller Umsätze von legalen Online Casinos generiert. 70 Prozent fallen auf illegale Online Casinos, die nicht zu den Casinos Austria gehören.
Wie unsicher sind illegale Casinos?
Grundsätzlich kann nicht gesagt werden, dass illegale Casinos unseriös sind. Zwar bietet eine Lizenz ein gewisses Maß an Sicherheit, da viele Vorschriften die Spielersicherheit erhöhen. Trotzdem bieten auch illegale Casinos ein hohes Maß an Sicherheit, wenn auf ein verantwortungsbewusstes Spielen hingewiesen werden. Die meisten Online Casinos veröffentlichen einige Institute und Organisationen, die bei einem kritischen Spielverhalten weiter helfen.
Es muss auch beachtet werden, dass nicht jedes vom Staat als illegal bezeichnetes Casino tatsächlich illegal ist. In Puncto Österreich gelten alle Online Casinos als illegal, wenn sie nicht zu Casinos Austria zählen. Trotzdem handelt es sich um lizenzierte Casinos, die hohe Willkommensboni und Promotions für Bestandskunden anbieten. Wichtig ist nur, dass die Umsatzbedingungen für die Boni so gewählt wurden, dass sie jeder erfüllen kann. Viele Online Casinos bieten zudem Freispiele, die manchmal sogar ohne Einzahlung gewährt werden. Dass solche Glücksspielanbieter als illegal bezeichnet werden, kann niemand nachvollziehen.
Ein sicheres und seriöses Casino erkennt man an der Vielzahl unterschiedlicher Spiele, zu denen auch Casino- und Tischspiele zählen. Den Vorzug sollten die Casinos erhalten, die Einsätze auf Casinospiele auch als Umsatzbedingung werten.