Die künstliche Intelligenz wird von vielen Experten als das nächste „große Ding“ bezeichnet. Auch die Glücksspielunternehmen entdecken KI für sich. So zum Beispiel das Unternehmen Las Vegas Sands, welches mit der künstlichen Intelligenz die Spieler in den Casinos in Macau noch genauer analysieren möchte. Die Behörden der chinesischen Sonderzone scheinen dem Ganzen allerdings einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Mit KI besonders wertvolle Spieler ausfindig machen
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Für die Casinos dieser Welt sind natürlich vor allem die Spieler interessant, die als Highroller viel Geld an die Spieltische bringen. Das gilt in Macau nahezu, wie nirgendwo anders auf der Welt. Um diese einsatzfreudigen Spieler künftig noch stärker an sich binden zu können, möchte das Unternehmen Las Vegas Sands in Macau die künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Mit Hilfe der neuen Technik sollen Spieler in ihrem Verhalten analysiert und dann in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Das vorrangige Ziel: Besonders einsatzfreudige Spieler ausfindig machen und sich intensiv um diese „kümmern“. Dazu gehören zum Beispiel Übernachtungen in besonders teuren Suiten, Einladungen zum Essen oder ähnliches.
Für den Konzern ist dieser Schritt allerdings mit einer Menge Aufwand verbunden. Wie Experten berichten, wolle Las Vegas Sands neben den bereits vorhandenen Überwachungssystemen auch speziell präparierte Bakkarat-Tische nutzen oder die Chips beim Poker mit Funksendern ausstatten. Der Spieler wird hier also nahezu vollständig in seinem Verhalten durchleuchtet. In Kombination mit den vorhandenen Daten, zum Beispiel durch die Gesichtserkennung, können so Statistiken zu Verlusten, Spielweise oder Gewinnen aufgestellt werden.
Branche setzt auf neue Technik
Dass die künstliche Intelligenz für die Glücksspielbranche enorme Möglichkeiten bringen kann, haben neben Las Vegas Sands offenbar auch schon andere Unternehmen verstanden. Auch Melco, Galaxy Entertainment oder das Wynn Macao gehören laut „Bloomberg“ zu den Unternehmen, die mit dieser Technik künftig arbeiten wollen – oder es bereits schon tun. In Macau könnte der Einsatz der künstlichen Intelligenz allerdings schnell wieder ausgebremst werden. Das zuständige Koordinationsbüro für das Glücksspiel in der Sonderverwaltungszone wies die Unternehmen jedenfalls dazu an, dass die digitalen Überwachungssysteme noch nicht zum Einsatz kommen dürfen. Das noch ist dabei durchaus ein wichtiges Wort. Ob diese jemals eingesetzt werden dürfen, obliegt nämlich den zuständigen Behörden Macaus. Und die wollen die Überwachungssysteme erst einmal gründlich unter die Lupe nehmen. Ein komplettes Verbot schein es aber wohl nicht zu geben.
Hoffnung für die Spieler könnte eine der jüngsten Entscheidungen des Koordinationsbüros bringen. Dieses hatte vor einiger Zeit entschieden, dass die Casinos die gesammelten Daten der Spieler nicht verkaufen dürfen. Zahlreiche Anbieter wollten auf diesem Wege offenbar einen Nebenverdienst erwirtschaften. Aber: Die Daten müssen in der Hand der Casinobetreiber bleiben. Verstoßen die Unternehmen dagegen, drohen empfindliche Strafen. Ob die Privatsphäre der Spieler gegenüber den neuen Überwachungssystemen aber ebenfalls geschützt wird, bleibt erst einmal abzuwarten. Ebenso die Reaktionen der Spieler, denen diese Einführung wohl gar nicht gefallen dürfte.