Madrid zieht in Erwägung, das Glücksspielgesetz zu verschärfen. Diese Überlegungen laufen in verschiedene Richtungen und beziehen sich nicht nur auf die Glücksspieleinrichtungen, sondern auch auf Werbemaßnahmen.
Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lässt sich nicht erkennen, da die Erwägungen bereits im Februar 2020 in Angriff genommen wurden. Mit welchen Einschränkungen oder Veränderungen Casinospieler in Spanien nun rechnen müssen, erläutern wir jetzt.
Jugendschutz steht an erster Linie
Inhaltsverzeichnis:
Im Moment wirken sich die angedachten Maßnahmen nur auf Madrid auf. Die autonome Gesellschaft in Madrid verfügt über
- 685 Wettbüros
- 488 Spielhallen
- 33 Bingo-Hallen
- vier Casinos
Obwohl die Casinos eine enorm geringe Zahl einnehmen, sind auch diese Einrichtungen von der Verschärfung betroffen. Nicht zu Letzt deshalb, da bei einem Tischspiel sehr hohe Einsätze getätigt werden können. Exakt diese könnten bereits nach einem Spiel auf das Konto der Bank gebucht werden und der Spieler geht nicht nur leer aus. Der gesamte Einsatz ist verloren. Um dies zu verhindern, wurde das Glücksspielgesetz verschärft. Welche Maßnahmen im Detail beschlossen wurden, wurde der Öffentlichkeit bisher noch nicht bekannt gegeben. Fakt ist jedoch, dass die Jugendlichen geschützt werden sollen. Kein Wunder daher, wenn nicht nur Casinos mit Altersbeschränkung, sondern auch Cafés, Glücksspielhallen und alle weiteren Locations betroffen sind, zu denen Jugendliche Zutritt haben.
Um bisher die Jugendlichen zu schützen, waren die Werbemöglichkeiten bezüglich der Glücksspiele stark eingeschränkt. So war es bisher in Madrid verboten, tagsüber Werbung für Glücksspiele zu betreiben. Lediglich nachts zwischen 1 und 5 Uhr durfte die Werbung ausgestrahlt werden. Klingt logisch? Leider trifft diese Aussage nur auf die Zeit während der Corona Pandemie zu. Womöglich sollte hiermit verhindert werden, dass sich Jugendliche bei einem Online Casino anmelden. Zeit und Langeweile für solch eine Idee wäre während der Corona Pandemie ausreichend vorhanden gewesen.
Stellt sich nur die Frage, mit welcher Begründung nun die Einschränkungen ins Leben gerufen wurden. Der Vizepräsident des Madrider Landeskabinetts Ignacio Aguado äußerte sich hier wie folgt:
Es geht vorrangig darum, die Vorschriften zu verbessern, um die Auswirkungen einer Aktivität zu bekämpfen, die zwar legal sei, aber zu gesundheitlichen Problemen der Öffentlichkeit führen könne.
Solch eine Aussage mag auf Anhieb verwunderlich wirken. Wie soll sich der finanzielle Schaden eines Individuums auf die Gesundheit der Öffentlichkeit auswirken? Womöglich denken die Politiker weiter: Wer sein Geld beim Glücksspiel verliert, dem fehlt das Geld für den Lebensunterhalt. Daraus folgt, dass derjenige bedürftig wird und so per Staatskasse finanziert werden muss.
Wie wirken sich diese Maßnahmen auf den Rest des Landes aus?
Noch ist nur der Bezirk Madrid von der Änderung des Glücksspielgesetzes betroffen. Der Rest des Landes hofft, dass dem so bleibt und sich die Änderungen nicht auf das gesamte Land auswirken. Allerdings liegt nur ein geringes Maß an Hoffnung vor, da bereits vor einigen Monaten der Verbraucherschutzminister ankündigte, die Glücksspiel-Werbung einem Alarmzustand gleichzusetzen.
Über diese Nachricht freuen sich weder Casinospiele, noch alle Glücksspielbetreiber. Letztere mussten während der Coronapandemie ein sehr hohes Maß an Einbußen hinnehmen. Die letzte Hoffnung, dass sich nun alles bessert und die Einnahmen wieder steigen, werden derzeit zu Nichte gemacht.
Ähnlich verhält es sich mit den Online Casinos, die generell in Spanien genutzt werden. Die Nutzung dieser wird bereits seit Jahren zentral reglementiert. Somit sind spanische Bürger bereits damit vertraut, dass gewisse Verordnungen und Gesetze eine landesweite Gültigkeit besitzen.
Treffen solche Verordnungen und Gesetze jedoch den Einzelnen persönlich, wird all dies mit einem negativen Gefühl aufgenommen.
Sanktionen, die gegen Glücksspieltreibende und Casino-Besitzer richten, werden vom Einzelnen generell nicht wahrgenommen. Mit diesen Sanktionen dürfen sich die Betroffenen selbst auseinandersetzen, solange die gesetzlichen Verschärfungen nicht an die Casinospieler weitergegeben werden.
Wirken sich die Verschärfungen auch auf Online Casinos aus?
Wahre Casinofans sind bereits bei Online Casinos angemeldet und fordern ihr Glück täglich heraus. Dieser kleine Personenkreis benötigt keine Werbung, um immer wieder an die Online Casinos erinnert zu werden. Lediglich ein Hinweis auf neue Willkommensboni und Promotions für Stammkunden könnten so nicht mehr wahrgenommen werden. Den größten Schaden hiervon erleiden die Casinospieler, die aufgrund der fehlenden Information die Chance auf einen hohen Gewinn verlieren.
Manch einer mag noch die Chance haben, diesen entgangenen Gewinn beim nächsten Spiel bei Roulette, Poker oder Baccarat zu erhalten. Eine Sicherheit oder Gewähr hierfür gibt es nicht. Demzufolge werden die bereits vor Monaten angekündigten und nun ins Leben gerufenen Verschärfungen keinesfalls positiv angenommen.
Gegenmaßnahmen könnte jedoch jeder Spieler selbst vornehmen: Wer bei diversen Online Casinos angemeldet ist, wird per Newsletter über die neuesten Promotions informiert und verpasst so keine Chance auf einen hohen Gewinn.