Malta ist das Herz der europäischen Glücksspielpolitik. Unzählige Anbieter und Unternehmen haben hier ihren Hauptsitz und agieren mit einer Lizenz der maltesischen Lotterie- und Glücksspielbehörde auf zahlreichen europäischen Märkten. Die Malteser sind ebenfalls begeisterte Spieler, mussten jedoch zuletzt aufgrund des Coronavirus kräftig zurückstecken. Das scheint sich nun wieder zu ändern, denn der stationäre Glücksspielmarkt fährt langsam wieder hoch.
Seit Montag wird wieder gespielt
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In Deutschland öffnen aktuell wieder vereinzelt Spielhallen in den einzelnen Bundesländern, in Atlantic City bereiten die Casinos die Wiedereröffnung ebenfalls langsam vor. Schon einen Schritt weiter ist die Glücksspielindustrie im Inselstaat Malta. Die Mittelmeer-Insel gilt als europäischer Hotspot für Glücksspielunternehmen. Der Grund hierfür liegt vor allem in den steuerlichen Annehmlichkeiten für die Unternehmen. Unzählige Anbieter sitzen daher auf Malta und dürfen dank der Lizenz der dortigen Behörden sogar europaweit für ihr Angebot werben. Oftmals in den Hintergrund rückt dabei, dass auch die Malteser und Malteserinnen gerne auf das Glücksspiel zurückgreifen. In den letzten Wochen allerdings war dies aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Mitte März mussten alle Shops, Lottoannahmestellen und anderen Glücksspielbetriebe schließen. Seit Montag öffnen diese nun vereinzelt wieder.
Für die Spieler bedeutet das, dass viele beliebte Produkte der nationalen Lotterie in den Annahmestellen wieder zur Verfügung stehen. Darunter zum Beispiel Bingo, Keno oder Rubbellose. Öffnen darf der staatliche Lotterieanbieter Maltco seine Shops allerdings nur, wenn strenge Sicherheits- und Hygienevorschriften eingehalten werden.
MGA: Keine weiteren Lockerungen vorgesehen
Der Konzern teilte mit, dass die Öffnung der Lotterie-Annahmestellen derzeit nur der erste Schritt sei. Sobald es die Maßnahmen der Regierung zulassen würden, sollen auch die Shops für Sportwetten und Pferdewetten wieder ihre Türen öffnen. Ob dies wirklich so zeitnah geschieht, ist allerdings unklar. Die maltesische Lotterie- und Glücksspielbehörde MGA hatte ebenfalls erst am Montag mitgeteilt, dass erst einmal keine weiteren Lockerungen für den Glücksspielsektor geplant sind. Möglicherweise bleiben die Wett-Annahmestellen damit erst einmal noch für weitere Wochen geschlossen. Betroffen sind hiervon auch die Spielhallen und stationären Casinos des Landes. Und: Auch die Online-Glücksspielbranche hat durchaus mit diesen Einschränkungen zu kämpfen. Mitarbeiter der Online Casinos dürfen auf Malta aktuell nicht einfach wie gewohnt zur Arbeit gehen. Stattdessen wird vielerorts auf die Arbeiten im Home-Office zurückgegriffen. Auch diese Beschränkungen werden zunächst nicht gelockert.
Wie schnell weitere Lockerungen möglich sind, dürfte auch davon abhängen, wie die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und eingehalten werden. Die Behörde hat hierfür einen umfangreichen Plan aufgestellt, den Betreiber genauestens beachten müssen. Wer das nicht tut, riskiert letztendlich wieder einen Shutdown seiner eigenen Branche.
Strenge Hygienevorschriften der MGA
Die Hygienevorschriften der MGA gelten aktuell nur für die Lotterie-Annahmestellen. Sollten auch die weiteren Zweige der Glücksspielbranche wieder ihre Arbeit aufnehmen, dürften diese Vorgaben auf die anderen Bereiche übergehen. Und diese Vorgaben sind nicht zu verachten. Die MGA verlangt von allen Betrieben die Einhaltung der Maskenpflicht. Nicht nur die Angestellten müssen ohne Ausnahme eine Maske tragen, auch die Kunden müssen diese im Shop aufziehen. Zusätzlich dazu wird die Fläche für jeden Spielgast stark beschränkt. Genau zehn Quadratmeter stehen pro Spielgast zur Verfügung. Mehr Personen sind auf dieser Fläche nicht gestattet. Damit sind die Behörden Maltas deutlich strenger als die Behörden in Deutschland. Im Saarland dürfen Spielhallen unter ähnlichen Einschränkungen wieder öffnen. Hier stehen einem einzelnen Spieler aber immerhin 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.
Gebunden ist die Flächenbegrenzung gleichzeitig auch mit einer Begrenzung der Kundenanzahl. Sollten also bei einer Fläche von 100 Quadratmetern mehr als zehn Kunden im Geschäft zu finden sein, würde dies gegen die Vorschriften verstoßen. Die Betreiber müssen zudem an jeder Eingangstür Desinfektionsmittel für die Hände zur Verfügung stellen, ebenso müssen auf dem Boden vor und im Laden Markierungen angebracht werden. Diese sollen gewährleisten, dass die Kunden den Mindestabstand zueinander jederzeit einhalten.
Gültigkeit der Lotterieprodukte verlängert
Auch Malta wurde von der Coronakrise natürlich böse überrascht. Im Sinne der Spieler reagierten die zuständigen Behörden allerdings enorm zügig. Und das in jeglicher Hinsicht. So wurde bereits zu Beginn des Shutdowns von den Behörden mitgeteilt, dass alle gekauften Lotterieprodukte für 90 Tage gültig bleiben würden. Seit Montag können die Gewinner nun auch endlich wieder ihre Gewinne persönlich in einer Annahmestelle abholen. Wie in anderen europäischen Ländern hofft die Branche nun darauf, dass möglichst zügig weitere Lockerungen durch die Regierung verkündet werden und möglicherweise schon zeitnah auch die weiteren Glücksspielbetriebe öffnen dürfen. Sicher ist aber, dass die Hygienevorschriften und Beschränkungen auch nach der Öffnung noch einige Zeit erhalten bleiben werden.