In Irland galt bis zum Jahr 1956 das alte Glücksspielgesetz. Kein Wunder, wenn dieses im Jahr 2019 durch ein neues Gesetz ersetzt wurde, das jedoch nur vorübergehend gelten sollte. Der Gesetzgeber sieht nun die Zeit gekommen, das vorübergehende Gesetz zu ändern und vor allem zu verschärfen.
Glücksspielwerbung könnte komplett verboten werden
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Das neue Glücksspielgesetz war mehr als sinnvoll. Immerhin gab es im alten Gesetz kein Mindestalter, das mit dem neuen Gesetz auf 18 Jahre festgesetzt wurde. Zudem wurde mit dem neuen Gesetz Werbung für Glücksspiele eingeschränkt. Bedenkt man, dass im Jahr 2019 ein Betrag von knapp 10 Milliarden Euro für Glücksspiele ausgegeben wurde – nur in Irland -, so ist die Einschränkung von Werbung definitiv überlegenswert. Doch wofür haben die Iren so viel Geld ausgegeben? Es wurde gerecht verteilt: Eine Hälfte wurde für Casinos und Spielhallen ausgegeben, die andere Hälfte für Sportwetten und größere Lotterien.
Nun hat die Labour Party einen Entwurf eingereicht, nach dem jede Werbung für jede Art von Glücksspiel verboten werden soll. Eine Ausnahme soll es aber geben, und zwar im Bereich Sponsoring. Ob diese Ausnahme wirklich sinnvoll ist, wenn bereits die Hälfte aller Ausgaben bei Sportwetten gesetzt werden? Auch hier könnte man ansetzen und das Sponsoring zwar nicht komplett verbieten, aber wenigstens die Werbung damit. Es sollte ausreichen, wenn die Sportvereine die gesponserten Trikots bei den Spielen tragen. Eine weitere Werbung in diesem Zusammenhang sollte nicht notwendig sein.
Die Chancen, dass der Entwurf umgesetzt wird, stehen derzeit sehr gut. Der aktuelle Minister für öffentliche Gesundheit möchte diesen Entwurf sorgfältig lesen. Er hat jedoch durchblicken lassen, dass das Glücksspiel in Irland definitiv zum Problem wurde und dass auch er bereit sei, an einer gesunden Entwicklung teilzuhaben.
Medizinische Fachwelt steht hinter dem Entwurf
Wer die oben erwähnten Gesamtausgaben in Irland auf den Einzelnen umrechnet, der mag auf den ersten Blick verwundert sein, dass das Glücksspiel in Irland als problematisch angesehen wird. Jeder Einwohner Irlands gibt umgerechnet fast 400 Euro im Jahr für Glücksspiele aus. Das hört sich wenig an? Ist es aber nicht und Irland steht hiermit an der siebten Stelle der gesamten Welt. Kein Wunder, wenn auch die Medizinische Fachwelt ein gänzliches Werbeverbot für Glücksspiele fordert oder zumindest unterstützt.
Das größte Problem stellt jedoch die Werbung während der Sportspiele dar. In jeder Übertragung eines Spiels wird mindestens eine Werbung für Glücksspiele eingeblendet. An dieser Stelle fehlt eindeutig der Schutz für Jugendliche und Kinder. Es muss davon ausgegangen werden, dass viele Kinder zusammen mit ihren Eltern die Sportübertragungen im TV ansehen. So kommen Minderjährige unweigerlich mit den Glücksspielen in Kontakt.
Ein weiteres Problem, das sich vorrangig für Erwachsene ergibt, sind die Wettmöglichkeiten per Handy. Früher musste jeder in Irland ein Wettbüro aufsuchen – nun dürfen die Wetten online per Handy gesetzt werden. Auch das wird als Problem angesehen.
Über das neue Glücksspielgesetz soll auch das Online Glücksspiel reguliert werden. Hierfür gab es logischerweise im Gesetz aus dem Jahr 1956 noch keine Vorschriften. Einen Vorwurf hierfür kann man niemanden machen – schließlich konnte damals noch niemand mit Online Glücksspielen rechnen.
Müssen Online Glücksspiele reguliert werden?
Wer sich mit Online Casinos und mit den Casinos vor Ort befasst, stellt schnell fest: Ein Online Casino ist keinesfalls unsicherer als ein Casino vor Ort. Vor Ort dürfen die Kunden eintreten und so viel Geld setzen, wie sie möchten. Keiner schreibt hier vor, wie hoch der Einsatz ausfallen darf. Und niemand kontrolliert, von wem das Geld stammt und ob mit dem eingesetzten Geld sogar Geldwäsche betrieben wird. Wir möchten nur an den Vorfall in den Crown-Casinos erinnern.
In einem Online Casino hingegen dürfen sich nur volljährige Personen anmelden. Um Geldwäsche zu verhindern, wird die Auszahlung eines Gewinns immer über die Art durchgeführt, die auch für die Einzahlung verwendet wurde. Zudem kann jeder Kunde ein eigenes Einsatz- und Verlustlimit festsetzen. Ebenfalls ist es häufig möglich, ein Sitzungslimit zu beantragen. All dies ist bei einem Casino vor Ort nicht möglich.
Es gibt jedoch weitere Gründe, die laut Experten zum Nachteil der Online Casinos ausgelegt werden: Die Boni und Promotions. Viele behaupten, dass diese nur dazu verleiten würden, mehr Geld zu setzen. Wer einen Bonus erhalten möchte, muss zuvor einen bestimmten Betrag einsetzen. Das stimmt zwar, aber: Mit dem Bonus steigen die Gewinnchancen. Manchmal gibt es sogar Freispiele, die ohne vorhergehende Einzahlung gewährt werden. Und bezüglich der Auszahlungsquote gilt, dass diese bei einem Online Casino immer höher liegt als bei den Casinos und Spielhallen vor Ort. So gesehen kann ein Online Casino effektiver als ein Casino vor Ort genutzt werden.