Die Ibizia-Affäre erstreckt sich bereits über mehrere Monate hinweg. In dieser Zeit wurden bereits viele Politiker und Mitarbeiter befragt. Nun steht erneut eine enge Vertraute des Novomatic-Gründers im Visier: Die Nichte des Gründers.
Liebich-Oswald ist mit Aufsichtsrat verheiratet
Es gibt einen guten Grund, weshalb nun die Nichte von Johann Graf befragt wurde: Sie ist mit dem Aufsichtsrat Bernd Oswald verheiratet. Ein weiterer Grund liegt in der politischen Aktivität: Tina Liebich-Oswald arbeitet im Kabinett der ehemaligen Innenminister Sobotka und Nehammer. Aber auch in einer Tochtergesellschaft von Novomatic war Liebich-Oswald immer wieder tätig. Exakt wegen diesen Verbindungen wurde sie nun befragt, allerdings ohne Erfolg. Teilweise verweigerte sie offiziellen Angaben zufolge die Aussage – aus privaten Gründen.
Dies führte auch dazu, dass sich die Anschuldigungen gegen Novomatic verstärken. Die privaten Verstrickungen führen keinesfalls zur Entlassung.
Novomatic wehrt sich mit Klagen
Auch die Klage, die Novomatic gegen ein österreichisches Nachrichtenmagazin anstrebte, führt nicht zur Entlassung. Auch darin sehen viele die Bestätigung, dass die Vorwürfe stimmen. Im Rahmen dieser Anzeige forderte Novomatic nicht nur eine Unterlassung und einen Widerruf öffentlicher Berichte. Der Konzern verlangte auch eine Geldzahlung in Höhe von 50.000 Euro.
Dies ist jedoch nicht die einzige Abwehr aus dem Hause Novomatic. Auch gegen einen SPÖ-Fraktionsführer hat Novomatic eine Anzeige gestellt, und zwar wegen Rufschädigung. Der betroffene Politiker hatte öffentlich erklärt, dass es Geschäftsbeziehungen zwischen Novomatic und der Politik gibt.
Novomatic streitet immer noch ab, irgendetwas mit der Ibiza Affäre zu tun zu haben. Vom Ergebnis der Untersuchungen hängt es wahrscheinlich ab, inwieweit dieser Konzern weiterhin Slots und Tischspiele wie Roulette in einem Online Casino anbieten wird.