Veröffentlicht am 24. Juni 2021
In Österreich wurden vor einigen Tagen 91 Spielautomaten sichergestellt. Diese befanden sich an insgesamt 17 Standorten. Dieser großartige Erfolg gelang der Polizei, in dem sie einen bestimmten Trick anwandte. Nur so war es möglich, die erwähnte Anzahl an illegal aufgestellten Spielautomaten in einer Nacht zu beschlagnahmen.
Polizei schlug an mehreren Standorten gleichzeitig zu
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Der Trick, der zu dem Erfolg führte, war genial und simpel zugleich. Es wurden 28 Polizisten und 51 Mitarbeiter der Finanzpolizei eingesetzt, die an 17 Standorten zugleich auftraten. So wurde verhindert, dass sich die Betreiber der illegalen Spielhöhlen gegenseitig informierten, wie dies normalerweise der Fall ist. Zu den von der Polizei aufgesuchten Orten zählte Wien, Wels, Linz und Traun.
Interessanterweise hatte die Polizei im Vergleich zu früher kein Problem, die Spielhöhlen zu betreten. Normalerweise sind die Türen verschlossen und die Polizei musste diese bereits öfter aufbrechen. In der Nacht vor zwei Tagen war dies nicht der Fall. Den Polizisten wurde Einlass gewährt und die meisten Automaten liesen sich ohne Probleme abtransportieren. Nur ein paar Geldspielautomaten waren am Boden verschraubt, sodass sie von der Feuerwehr entfernt wurden.
Erstaunt war die Polizei über die Anzahl der Spielautomaten in den einzelnen „Betrieben“. Des Öfteren wurden über 10 Automaten gefunden. Nur an einem einzigen Standort war die Polizei nicht erfolgreich, da die vermutete Spielhöhle nicht in Betrieb war.
Betriebsschließungen der Gaststätten drohen
Selbstverständlich wurden nicht nur die Spielautomaten sichergestellt, die Betreiber der illegalen Spielhöhlen dürfen wahrscheinlich mit hohen Strafen rechnen. Ein weiteres Problem kommt auf die Besitzer oder Betreiber der Locations zu, in denen die Spiele stattfanden: Die Spiele fanden in Gassenlokalen statt, die als geschlossen galten. Wer Zutritt in die Gaststätte haben wollte, musste eine Zutrittskontrolle über sich ergehen lassen.
Die Betreiber dieser Gaststätten erwartet in vielen Fällen eine Betriebsschließung. Solch eine Schließung wird durch die Landespolizei ausgesprochen und mittlerweile auch umgesetzt. Solch eine Strafe könnte in Zukunft dazu führen, dass sich die illegalen Spielhöhlen verringern. Zumindest ist Österreichs Finanzminister Blümel stolz auf den Erfolg der Polizei. Auch in der letzten Zeit konnte die Polizei zahlreiche Automaten sicherstellen. Im September 2020 wurden nur in einer Nacht 177 Automaten sichergestellt.
Solch einen Erfolg kann die Polizei nur verbuchen, wenn die entsprechenden Ermittelungen vorausgehen. Dies scheint auch immer der Fall zu sein. Nur bleibt immer ein Problem bestehen: Die Hintermänner, die für die illegalen Spiele verantwortlich sind, können nie ermittelt werden. Somit bleibt das Problem, dass es immer wieder neue Spielhöhlen geben wird. Solange die Drahtzieher nicht gefasst werden, wird das generelle Problem nicht gelöst.
Gründe für die illegalen Spiele
Manche mögen sich fragen, weshalb es überhaupt so viele illegale Spielrunden in Österreich gibt. Das mag womöglich daran liegen, dass in Österreich nur zwei Glücksspielanbieter eine Lizenz zum Betreiben eines Casinos oder einer Spielhalle besitzen: Novomatic und Casinos Austrias. Hierdurch reduziert sich das Angebot und die Spieler finden womöglich nicht ihr Lieblingsspiel. Auf der anderen Seite durften die legalen Spielstätten aufgrund der Corona-Verordnung nicht geöffnet sein. Wer live zusammen mit weiteren Spielern sein Glück herausfordern wollte, schloss sich den illegalen Spielen an.
Online Casinos sind in Österreich auch nicht immer die beste Wahl, da auch dieses Angebot von der Regierung begrenzt wird. Auch dies mag ein Grund sein, weshalb es immer wieder neue illegale Spielhallen gibt. Die Tatsache, dass sich in Österreich in Zukunft landbasierte Automaten noch mehr verringern werden, hilft bei der Bekämpfung vom illegalen Glücksspiel nicht wirklich weiter.
Ähnlich verhält es sich in Deutschland: Auch hier hat sich das illegale Glücksspiel vermehrt. Während der Lockdowns war dies kein Wunder. Aber auch der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag wird nicht unbedingt dabei helfen, das illegale Spielen zu beenden. Immerhin dürfen laut dem neuen Gesetz keine Roulettespiele angeboten werden. Lediglich Slots und Online-Poker ist erlaubt. Wer Roulette liebt, muss in ein ortsansässiges Casino gehen. Wer dies nicht möchte, könnte weiterhin zu einem illegalen Spielen greifen. Online Casinos helfen hier leider nicht weiter.