Insgesamt steht es um den österreichischen Poker-König Peter Zanoni nicht gerade günstig. Der Unternehmer ist an mehreren Ecken unter Druck und gerät jüngst auch in den Fokus der Ermittlungen rundum die „Ibiza-Affäre“. Immerhin gibt es aber auch hier und da kleine Lichtblicke für Zanoni. Jetzt teilte dieser zum Beispiel mit, dass die Concord Card Casinos auch nach dem 1. Januar 2020 noch geöffnet haben werden. Ein 100 prozentiger Durchbruch ist das allerdings nicht.
Gute News für Wiens Pokerspieler
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Im fortlaufenden Bürokratie-Krieg gegen die österreichischen Behörden kann Poker-König Peter Zanoni einen Teilerfolg verbuchen. Derzeit liegt der Blick der österreichischen Pokerspieler vor allem auf Wien. Hier drohte den Concord Card Casinos eigentlich die Schließung zum 1. Januar 2020. Zanoni allerdings wollte sich davon nicht unterkriegen lassen. Schon im November dieses Jahres erklärte der Unternehmer auf einer Pressekonferenz, dass er nicht vorhabe, seine Casinos zum 1. Januar zu schließen. Und das muss er offenbar auch nicht. Jedenfalls teilte der Firmenchef in einem Statement jetzt höchstpersönlich mit, dass die Casinos auch nach dem 1. Januar 2020 geöffnet bleiben werden.
Konkret heißt es hierin: „Liebe Gäste! Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Es ist uns eine besondere Freude, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass aufgrund der aktuellen Entwicklung in den derzeit beim Verfassungsgerichtshof und den Europäischen Gerichten anhängige Verfahren ein Zustand eingetreten ist, der den Fortbetrieb der Concord Card Casinos und der damit verbundenen Filialen über den Jahreswechsel hinaus sichert. Die Erfolgsgeschichte unter dem Motto „In den Concord Card Card Casinos gehen niemals die Lichter aus!“ wird fortgeschrieben.“
Poker-König möchte Gästen und Mitarbeitern die Sorgen nehmen
Der Grund für den Fortbetrieb der Concord Card Casinos legt demnach weniger in einem echten Erfolg vor Gericht, sondern vor allem im schwebenden Zustand. Dieser ermöglicht es den österreichischen Behörden schlichtweg nicht, den Betrieben Zanonis den Riegel vorzuschieben. Bestenfalls kann diese Meldung also als kleiner Zwischenerfolg bezeichnet werden. Das allerdings scheint Zanoni zu wissen – und er rechnet offenbar damit, dass auch Gäste und Angestellte nachdenklich sein könnten. Aus diesem Grund sind im Statement auch einige Worte zu finden, mit denen der Unternehmer den Beschäftigten und Besuchern offenbar ein wenig die Sorgen nehmen möchte. So heißt es hier: „Wir können Ihnen versichern, dass hinsichtlich der Sicherheit von Gästen und Mitarbeiter(innen) von der Geschäftsleitung verantwortungsbewusst Sorge getragen wird, so dass weder der Besuch unserer Filialen, noch die Tätigkeit im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses juristisch nachteilige Folgen nach sich ziehen können.“
Zudem verweist der Unternehmer darauf, dass sich die Gäste beim Besuch der Casinos weiterhin auf den gewohnten Service verlassen können. Abschließend bedankt sich der Unternehmer im Namen des Teams für die Wertschätzung und das Vertrauen in die Casinos.
Zanoni im Sumpf der „Ibiza-Affäre“?
Obwohl der Fortbetrieb also eine erfreuliche Mitteilung für Zanoni ist, gibt es Ärger ansonsten an allen Ecken und Enden. Bereits seit 2013 kämpft der Unternehmer, wohl vergeblich, vor Gericht gegen eine Gesetzesänderung. Die sieht vor, dass ab 2020 nur noch in den staatlichen Casinos gepokert werden darf. Zudem wurde bereits ein Konkursverfahren gegen Zanoni eingeleitet. Und das war lange nicht alles. Jüngst berichteten die österreichischen Medien auch darüber, dass der Unternehmer möglicherweise mit in die „Ibiza-Affäre“ verwickelt ist. Hier soll es zwischen Zanoni und dem Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache möglicherweise zu Absprachen rund um die Gesetzeslage gekommen sein. Strache machte sich in seiner Zeit als Minister für Sport und Beamte zum Beispiel mehrfach dafür stark, dass Poker als offizielle Sportart anerkannt wird. Auf diesem Wege hätte das Gesetz aus 2013 rund um die Kartenspiele quasi gekippt werden können. Die Behörden vermuten dahinter nun mögliche Zuwendungen von Casino-König Zanoni.
Sowohl Strache als auch Zanoni gaben laut österreichischen Medien zu, sich getroffen zu haben. Strache erklärt, Zanoni habe als Unternehmer das gute Recht dazu, das Gesetz zu seinen Gunsten gestalten zu wollen. Der Casino-Gründer wiederum gab an, bei allen Parteien mit seiner Bitte um Hilfe vorstellig geworden zu sein. Die FPÖ hätte ihm schließlich Unterstützung zugesichert. Trotz dieser Aussagen dürften sich die Behörden längst nicht zufrieden geben. Fakt ist, dass die „Ibiza-Affäre“ immer weitere Kreise zieht und offenbar immer mehr Beteiligte im Dunstkreis auftauchen. Für Zanoni macht dies die Sache nicht unbedingt leichter, denn der Geschäftsmann muss aktuell an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen. Auch finanziell ein enorm großer Aufwand, der wohl nicht dauerhaft betrieben werden kann. Wie es in den kommenden Monaten weitergeht, bleibt also spannend.