In Far North Queensland befindet sich in Australien mit dem Reef Casino eines der bekanntesten und beliebtesten Casinos des Landes. Dieses wird allerdings künftig mit höheren Kosten zu kämpfen haben, wie der Reef Casino Trust in dieser Woche seinen Aktionären mitteilte. Der Grund hierfür ist, dass der Versicherungsträger die Kosten für eine Risiko-Police erhöht hat. Mit dieser versichert sich das Casino zum Beispiel gegen Naturkatastrophen. Angesichts der aktuell in Australien verheerenden Buschfeuer scheint die Einschätzung des Versicherungsträgers eine logische Folge.
Kosten für Versicherung um 60% gestiegen
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Natürlich müssen sich auch große Casinos mit Hilfe von Versicherungen gegen Zwischenfälle oder Ausfälle schützen. Das gilt auch für das Reef Casino in Far North Queensland, welches zum Reef Casino Trust gehört. Der Konzern erwartet aufgrund seiner Versicherungen in den kommenden Monaten zudem deutlich höhere Ausgaben. Gegenüber den Aktionären teilte der Konzern mit, dass der Versicherungsträger die Kosten für die Versicherungspolice deutlich erhöht habe. Waren bisher rund 305.000 Euro für die Versicherung fällig, müssen nun gut 816.000 Euro eingeplant werden. Damit seien die Kosten für die Versicherung um rund 60 Prozent gestiegen. Zu erwarten sei demnach, dass diese Kosten sich auch in den Geschäftszahlen für die kommenden Monate verdeutlichen werden.
Als Grund für die Erhöhung gibt das Reef Casino eine Einschätzung des Versicherungsunternehmens an, wodurch sich das Risiko von Naturkatastrophen insbesondere durch touristische Unternehmen erhöht habe – und dazu gehört offenbar auch das Reef Caino. Aufgrund der „herausfordernden Marktbedingungen in der Versicherungsbranche“ sei deshalb die Preisanpassung notwendig gewesen. Bislang ist allerdings offenbar noch unklar, bis zu welchem Betrag die Deckung für das Casino gelten soll. Bis dato waren dies rund zehn Prozent des Nettogewinns, möglicherweise kann diese Obergrenze angepasst werden.
Höhere Versicherungskosten in zahlreichen Branchen
Mit den gestiegenen Kosten für die Versicherungspolice steht das Reef Casino keinesfalls alleine dar. Betroffen sind stattdessen alle Unternehmen, die im Bereich des Tourismus aktiv sind. Hierzu gehören neben den Casinos zum Beispiel auch spezielle Tourismuseinrichtungen. Und die Forderungen der Versicherungskonzerne haben es offenbar richtig in sich. Lokale Medien berichten, dass in vielen Bereichen doppelt so hohe Prämien wie noch im letzten Jahr fällig werden. Anstiege von 50 Prozent und mehr seien keinesfalls eine Seltenheit. Bereits in den letzten Monaten machten zahlreiche Versicherungsunternehmen darauf aufmerksam, dass die Kosten für sie speziell in bedrohten Regionen zu schnell wachsen könnten und deshalb eine Preisanpassung notwendig sein würde. Zahlreiche Unternehmen aus dem Tourismus stehen nun wiederum vor dem Problem, dass sie die gesteigerten Policen nicht zahlen können.
Daniel Gschwind, der Geschäftsführer des Queensland Tourism Industry Council, erklärte hierzu nüchtern: „Versicherungsunternehmen haben seit einigen Jahren ihre Besorgnis über den Klimawandel zum Ausdruck gebracht. Ich denke, sie haben ihre Einschätzung dahingehend abgegeben, wie wir weltweit mit diesem Thema umgehen – oder nicht. Und jetzt haben sie uns die Rechnung hierfür geschickt.“
Begründeter Anstieg oder Lust auf mehr Profit?
Angesichts der aktuell verheerenden Buschbrände in Australien scheint die Anpassung der Versicherungspolicen ein deutlicher Schritt. Zudem scheinen die Versicherungsunternehmer damit zu rechnen, dass sich diese Katastrophen aufgrund des Klimawandels in den kommenden Jahren wiederholen oder sogar gesteigert vorkommen. Allerdings gibt es auch Wissenschaftler, die hier einer anderen Meinung sind. Naturkatastrophen wie Brände, Überschwemmungen oder Eiszeiten habe es schon immer gegeben und diese seien einfach der Teil eines natürlichen Kreislaufs. Einer dieser Wissenschaftler ist der Klimaforscher Roy Spencer von der Universität Alabama. Dieser erklärt mit Blick auf eine Aussage aus dem Jahr 1997, nach derer „Millionen Menschen“ in der Folge des Klimawandels sterben könnten: „Keine dieser Vorhersagen hat sich bewahrheitet oder nur annähernd erfüllt. Es ist erstaunlich, dass die Öffentlichkeit trotz eines 95-prozentigen Rückgangs der wetterbedingten Todesfälle in den letzten 100 Jahren weiterhin an apokalyptische Vorhersagen glaubt.“
Kritiker, welche eine ähnliche Meinung vertreten, werfen der Versicherungsbranche nun vor, aus den Umständen besonderen Profit schlagen zu wollen. Dennoch sind die Motive auf Seiten der Versicherer durchaus verständlich. Einspringen müssen diese in vielen Fällen schließlich nicht nur für die baulichen Schäden, sondern möglicherweise auch für Personenschäden, finanzielle Ausfälle oder ähnliches. Entscheidend dürfte daher auch der Verlauf der aktuellen Feuer in Australien sein. Wie hoch die Schäden dieser ausfallen, lässt sich bislang allerdings noch nicht absehen.