Der 5. Juli 2019 sollte für das Grand Casino Baden eigentlich ein Feiertag werden. Ist er wohl auch, dennoch bleibt ein leicht bitterer Nachgeschmack. Immerhin musste sich der Anbieter für seine Online-Plattform „Jackpots.ch“ in den ersten Tagen herbe Kritik der Spieler gefallen lassen. Gegen die konnte sich das Casino zwar gut verteidigen, die Bezeichnung Fehlstart ist aber dennoch nicht unbedingt verkehrt.
Seit dem 5. Juli Alleinunterhalter in der Schweiz
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Das Grand Casino Baden befindet sich in der Schweiz aktuell in einer hervorragenden Position. Als bisher einziges Casino des Landes hat man die abschließende Bewilligung der Glücksspielbehörde erhalten und konnte damit am 5. Juli 2019 das eigene Angebot online stellen. Ein großer und wichtiger Tag für das Casino, aber auch für alle weiteren Schweizer Spielbanken. Diese werden fortan den Online-Markt des Landes ganz allein in der Hand haben und nach Herzenslust die Spieler von sich überzeugen dürfen. Bereits im vergangenen Jahr entschieden die Eidgenossen in einer Volksabstimmung über diesen Prozess mit mehr als 70 Prozent der Stimmen. Der eine oder andere könnte sich aber möglicherweise in den letzten Tagen über seine Stimme geärgert haben.
Wirklich erfolgreich ist das Grand Casino Baden mit seinem Angebot Jackpots.ch in den Augen vieler Spieler nämlich nicht auf den Markt gestartet. Stattdessen häuften sich innerhalb der ersten Woche nach dem Markteintritt die Beschwerden in sozialen Medien und sogar dem Schweizer Radio. Ein Spieler erklärte, er habe einen Gewinn von 300 Franken einfahren können, dieser sei ihm aufgrund technischer Probleme jedoch nicht ausgezahlt worden.
Spieler bemängeln geringe Spielauswahl
Während es sich hierbei um einen Einzelfall handelt, wie das Casino mitteilte, sorgten andere Dinger breitflächig für schlechte Stimmung. So zum Beispiel die geringe Spielauswahl von nur rund 50 Spielen, die in den Augen vieler Spiele als „dilettantisch“ bezeichnet werden kann. In der Tat verrät der Blick auf die Plattform: Das Angebot besteht überwiegend aus Spielautomaten des Entwicklers iSoftBet. Ganze 47 sind es an der Zahl. Die restlichen drei der insgesamt 50 Spiele werden durch unterschiedliche Black-Jack-Spiele abgedeckt. Live-Dealer-Games oder auch Roulette und andere Tischspiele stehen derzeit noch nicht zur Verfügung. Spieler werden beim Besuch der entsprechenden Bereiche auf der Webseite von einem Hinweis vertröstet.
Damit aber nicht genug: Kritik erntete das Casino auch für technische Probleme. Diese hätten allerdings damit zu tun, dass der Ansturm deutlich größer ausgefallen sei als erwartet. Bereits am ersten Tag haben sich laut des Grand Casinos mehrere Tausend Spieler angemeldet. Offenbar hatte die Spielbank damit nicht gerechnet.
Grand Casino liefert gute Erklärungen
Während sich über diese Begründung für die technischen Probleme sicherlich diskutieren lässt, konnte das Casino andere Vorwürfe deutlich besser aus dem Weg räumen. Zum Beispiel den angesprochenen Einzelfall des Spielers, der seinen Gewinn nicht auszahlen konnte. Wie der Vorstandsvorsitzende der Spielbank, Detlef Brose, mitteilte, hätte der Spieler sein Konto nicht ausreichend verifiziert. Im weiteren Verlauf sei es dann zudem zu Fehlern bei der Eingabe der IBAN für die Überweisung gekommen. Heißt im Klartext: Das Casino kann hierfür tatsächlich nichts.
Ebenso konnte Brose begründen, warum aktuell lediglich 50 Spiele auf der Plattform zu finden sein sind. Hierbei handelt es sich laut dem Vorstandsvorsitzenden um eine Vorgabe der Glücksspielbehörde, welche die Auswahl im Portfolio zum Start klar auf die Anzahl von 50 Spielen begrenzt. Wie Brose weiter erklärte, habe man ursprünglich ein breiteres Portfolio an den Start bringen wollen, hätte dieses dann aber aufgrund der Vorgaben verkleinern müssen. Die Folge wären nun die fehlenden Spiele, zumal vom Zeitpunkt der abschließenden Bewilligung bis zum Marktstart auch nur wenige Tage Zeit verblieben wären. Alles in allem also ungünstige Umstände, die zu einem zumindest unglücklichen Start des Casinos beigetragen haben.