Spätestens durch die zunehmenden Spannungen in den letzten Tagen dürfte klar sein, dass es sich beim Corona-Virus durchaus um eine ernste Bedrohung handelt. Nicht für die menschliche Gesundheit, sondern vor allem auch für die Wirtschaft. Selbst die Spielermetropole Las Vegas, in der es eigentlich niemals ruht, ist davon betroffen. Seit wenigen Stunden haben alle Casinos geschlossen – Las Vegas macht die Schotten dicht.
Sicherheit der Gäste und Angestellten im Vordergrund
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In Deutschland hat neben den Spielcasinos in vielen Bundesländern jüngst auch die Spielbank Niedersachsen ihren Betrieb eingestellt. Der Grund hierfür ist immer der Gleiche: Das Corona-Virus. Nun hat die Krankheit erstmals auch massive Auswirkungen auf den US-amerikanischen Glücksspielmarkt. Und insbesondere auf dessen Herzstück: Las Vegas. Da auch hier die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden soll, haben die Casino-Resorts ihre Türen seit Dienstag geschlossen. Zahlreiche Unternehmen gaben hierzu Mitteilungen heraus. Darunter zum Beispiel die Wynn Resorts und die MGM Resorts International. Die MGM Resorts gaben an, um Mitternacht schließen zu wollen, um so die Sicherheit für Spielgäste und Angestellte nicht zu gefährden. Bei den Wynn Resorts wurden am Dienstag um 18 Uhr die Schotten dichtgemacht.
In einer Mitteilung erklärte Jim Murren als CEO der MGM Resorts, dass man sich zur Schließung entschieden habe, weil die Pandemie in den letzten Wochen in den USA an Tempo zugenommen habe. Wie in anderen Ländern auch, sind die USA jetzt vor allem um die Unterbrechung der Infektionsketten bemüht. Das Land hat bereits mehr als 3.700 registrierte Corona-Fälle zu beklagen, Experten sprechen vom Anfangsstadium einer Pandemie. Insbesondere Präsident Donald Trump wurde von Experten für einen defensiven Umgang mit dem Virus scharf kritisiert. Mittlerweile hat der US-Präsident aber den nationalen Notstand ausgerufen.
Schließungen unvermeidbar
Murren erklärt weiter, dass man mit zusätzlichen Ressourcen für die Reinigung und Desinfektion zunächst das Spiel-Erlebnis für die Kunden weiter aufrecht erhalten wollte. Nun allerdings könne man um die Schließung keinen Bogen mehr machen. “Trotz unseres Engagements, zusätzliche Ressourcen für die Reinigung und Gesundheitsförderung bereitzustellen, während wir bestimmte Teile des Geschäfts geschlossen haben, ist es nun offensichtlich, dass es sich um eine öffentliche Gesundheitskrise handelt, in der große kollektive Maßnahmen erforderlich sind, um das Fortschreiten zu verlangsamen“, so Murren. Zustimmung gibt es von anderen Casino-Resorts in Las Vegas. Ebenfalls geschlossen sind zum Beispiel auch das Luxor, das Mandalay Bay, das Bellagio oder das Aria Resort & Casino. Wie genau die kommenden Entwicklungen aussehen werden, ist dabei noch nicht abzusehen. Auch von den Konzernen heißt es nur, dass die Casinos wieder öffnen sollen, sobald diese „sicher“ sein. Genauere Angaben konnte kein Konzern liefern. Ebenfalls ist noch unklar, wie es nun mit den Angestellten der Unternehmen weitergeht und ob diese möglicherweise Gehaltsausfälle zu beklagen haben. Hier dürfte ebenfalls der Zeitraum der Schließung eine große Rolle spielen. Gut möglich, dass bei einem längeren Ausfall auch die US-Regierung mit Hilfen und/oder Fonds einspringen muss.
Zumindest in den ersten zwei Wochen dürften die meisten Mitarbeiter weiterhin ihr volles Gehalt erhalten. So jedenfalls teilten es die Wynn Resorts in einer Erklärung mit. Das Wynn Las Vegas und das Encore planen demnach erst einmal mit einer Schließung für zwei Wochen. Anschließend soll die Lage neu bewertet werden. Für diese zwei Wochen sagte der Konzern seinen Mitarbeitern aber volle Gehaltszahlungen zu. Unverständnis äußerten Experten in den letzten Tagen und Stunden in Richtung Venetian. Das Casino ist eines der wenigen verbleibenden Resorts, welches bislang weiterhin geöffnet hat. Im jüngsten Statement teilte der Konzern mit, dass sich dies auch in den kommenden Tagen nicht ändern werde. Wie viel Substanz diese Aussage hat, lässt sich aber noch nicht abschätzen. Beinahe stündlich verändern sich die Ausgangslagen in den USA. Entscheidungen von heute können morgen bereits überholt sein.
Pandemie macht der Glücksspielbranche zu schaffen
Die USA sind längst nicht die einzige Nation, in der die Glücksspielbranche schwer mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen hat. Obwohl Experten vieler Länder von einem Anfangsstadium sprechen, sind die Auswirkungen bereits enorm. Nicht nur in Las Vegas wird nicht mehr gespielt, sondern auch in Deutschland sind die Spielhallen-Türen geschlossen. Die Zielsetzung ist dabei ähnlich wie in den USA. Zunächst sollen vor allem mögliche Infektionsketten unterbrochen werden, um im Umgang mit dem Virus Zeit zu gewinnen. Je intensiver die Maßnahmen also von Politik und Bevölkerung umgesetzt werden, desto schneller dürfte sich die Verbreitung eindämmen lassen.