Für wenige Wochen sah es so aus, als hätte Neuseeland den Kampf gegen das Coronavirus tatsächlich gewonnen. Allerdings nur für wenige Wochen. Wie die Behörden mitteilten, wurden nun vier neue Infektionsfälle entdeckt. Und das hat Folgen. Um eine erneute Ausbreitung bereits früh im Keim ersticken zu können, wurde die Risikostufe für die Stadt Auckland auf 3 erhöht. Damit verbunden ist ein erneuter Lockdown der Metropole. Schließen muss auch das SkyCity Casino in Auckland, welches sich ohnehin schon in einer finanziellen Schieflage befindet.
SkyCity Casino in Auckland dicht, strengere Anforderungen in anderen Betrieben
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Erst vor wenigen Wochen, nämlich Mitte Juni, konnte SkyCity wieder den Normalbetrieb aufnehmen. Doch bevor die Freude darüber so richtig genossen werden kann, wird wieder eine Rolle zurück gemacht. In Auckland gilt ab sofort wieder ein Lockdown. Und damit muss auch das SkyCity Casino in Auckland wieder seine Türen schließen. Der Grund hierfür liegt nicht etwa auf Seiten des Unternehmen. Stattdessen wurden vier neue Corona-Fälle von den Behörden ausfindig gemacht, auf die reagiert werden soll. Da weitere Infektionen nicht abzuschließen sind, wird die Risikostufe für Auckland auf 3 erhöht. Damit müssen alle Unternehmen schließen, die als nicht systemrelevant eingestuft werden. Darunter auch das SkyCity Casino. Das Hotel des Unternehmens in Auckland darf wiederum geöffnet bleiben. Die schon angereisten Gäste sollen hier coronakonform für die kommenden Tage untergebracht werden.
Direkt betroffen ist vom Lockdown bzw. der Risikostufe 3 erst einmal nur die Region um Auckland. Der Zustand soll zunächst bis zum Ende der Woche beibehalten werden. Darüber hinaus wurde aber die Risikostufe für die SkyCity Casinos auch in Hamilton und Queenstown angehoben. Hier gilt nun die Stufe 2. Das bedeutet, dass die Betriebe mit Spielautomaten und Tischspielen geöffnet bleiben dürfen, aber noch strengere Hygiene- und Distanzierungsmaßnahmen umsetzen müssen.
Entlassungen geplant: Aber SkyCity gibt sich kämpferisch
Dass der erneute Lockdown, wenn auch nur kurzfristig, SkyCity finanziell wieder stark treffen wird, ist sicher. Umso überraschender war für einige Kritiker zuletzt die Aussage von Managern, dass der Konzern finanziell sicher aufgestellt sei und schlagfertig sowie schnell auf Veränderungen reagieren könne. Das stimmt jedoch nur bedingt. Erst im Juli hatte der Konzern umgerechnet rund 9,4 Millionen US-Dollar Zuschuss der Regierung erhalten, um die Lohnkosten von mehr als 2.000 Mitarbeitern stemmen zu können. Davor sollen bereits rund 21,6 Millionen US-Dollar als Unterstützung geflossen sein. Obwohl SkyCity somit gut 30 Millionen US-Dollar Unterstützung kassierte, drohen laut Aussagen des Konzerns Entlassungen.
Betroffen sein sollen von den Stellenkürzungen gut 700 Mitarbeiter. Die meisten Kürzungen soll es demnach im Betrieb in Auckland geben. Hier könnte am Ende fast jeder vierte Mitarbeiter von einer Kündigung betroffen sein. Der Konzern gab an, dass die Finanzierungshilfen dringend nötig gewesen wären. So hätte man wenigstens den Mitarbeiterstamm so lange halten können, bis die Geschäfte auf ein normales Niveau zurückkommen. a dieser Zustand jetzt erst einmal wieder in weite Ferne rückt, dürfte sich der Kündigungsprozess vermutlich spürbar beschleunigen. Begünstigt wird dieser Umstand dadurch, dass das Unternehmen allein in den letzten 40 Tagen einen Umsatzrückgang von rund 40 Prozent hat hinnehmen müssen.
Gewerkschaften konnten für einige Angestellte etwas aushandeln
Dass nun vermutlich in naher Zukunft mehr als 500 Angestellte ihren Job verlieren werden, ist auch für die Gewerkschaften ein harter Schlag. Die Gewerkschaft Unite Union kritisierte die Entscheidung von SkyCity. Gleichzeitig teilte diese aber auch mit, dass man von den Plänen des Unternehmens gewusst habe. Dementsprechend sei es gelungen, zumindest für einige Mitarbeiter eine Sonderklausel auszuhandeln. Diese sieht vor, dass Arbeitnehmer, die mindestens 20 Jahre für SkyCity aktiv waren, bis zu einem halben Jahr nach der Kündigung noch weiter voll bezahlt werden sollen.
SkyCity teilte zudem für die Zukunft mit, auf deutlich kleinere Betriebe setzen zu wollen. Man wolle künftig noch stärker auf das Geschäft im Inland achten und dementsprechend die Größe der Betriebe anpassen. Dies könnte unter Umständen zu einer weiteren Kündigungswelle führen.