Nicht mehr lange und in Spanien gilt ein neues Gesetz, das die Werbemaßnahmen für Glücksspiele reguliert. Das neue Gesetz soll in erster Linie jüngere Spieler schützen, damit diese nicht zu den Glücksspielen motiviert werden. Doch scheinbar gibt es unterschiedliche Regulierungen, mit denen nicht jeder zufrieden ist.
Werbebeschränkung gilt nicht für staatliche Glücksspielanbieter
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Offiziellen Meldungen zufolge sollen die Werbebeschränkungen nur für private Anbieter gelten. Dies ist jedoch nicht die einzige Ausnahme, von der private Anbieter profitieren. So gibt es derzeit nur zwei Gesellschaften, die Lotterien anbieten dürfen: SELAE und ONCE. Bei der zuletzt erwähnten Gesellschaft handelt es sich um eine gemeinnützige Blindenorganisation.
Aus welchen Gründen nur private Glücksspielanbieter den Werbebeschränkungen unterliegen, wurde bislang noch nicht öffentlich diskutiert. Es wundert jedoch in keiner Weise, dass aus den entsprechenden Kreisen Kritik laut wird. Die Vermutung liegt nahe, dass eine Monopolisierung des Glücksspiels angestrebt wird. Nachdem dies nicht offensichtlich durchgeführt werden kann, vermuten die privaten Anbieter nun, dass es über diesen Umweg geschieht.
Scheinbar handelt es sich bei SELAE um eine enorm profitable Gesellschaft, aus der natürlich auch der Staat seinen Nutzen zieht. Dies könnte ein Grund sein, weshalb die Werbebeschränkung für solche Unternehmen nicht gilt. Hinzu kommt, dass einige private Anbieter ebenfalls Lotterien anbieten. Logischerweise möchte die Regierung nicht, dass die Spieler dort ihre Scheine abgeben. In diesem Fall würden sich die staatlichen Einnahmen reduzieren.
So sieht das Glücksspiel in Spanien aus
Online Glücksspielanbieter werden in Spanien von der Glücksspielbehörde Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) reguliert. Allerdings sind nur Anbieter erlaubt, die über eine Lizenz verfügen. Nur diese bieten einen ausreichend hohen Spielerschutz. Die Überwachung der Online Anbieter erfolgt auf Bundesebene.
Für die Glücksspielanbieter vor Ort sind die autonomen Gemeinschaften zuständig. Dies führt dazu, dass es regionale Unterschiede gibt.
Bislang war es in Spanien erlaubt, Werbung über digitale Medien zu betreiben. Vor einigen Monaten jedoch legte die Regierung einen Gesetzesentwurf vor, der vorsieht, dass
- Werbung für Glücksspiele nur noch in der Zeit zwischen ein und fünf Uhr nachts gesendet werden darf
- keine Werbung für Neukundenboni gemacht werden darf
Bereits zum Zeitpunkt des Entwurfes wurde Kritik laut. Experten befürchten, dass sich einige Anbieter komplett zurückziehen werden. Zudem verwundert es, dass beispielsweise SELAE weiterhin Werbung betreiben darf. Hiermit wird kein Spielerschutz gewährleistet, da Lotterielose auch von Jugendlichen erworben werden dürfen. Diese Aussage trifft auch auf die große Weihnachtslotterie zu, die in diesem Jahr stattfinden wird. Bei einem Preispool von über 2.400 Millionen Euro werden zahlreiche Jugendliche ein Los erwerben.
Im Grunde genommen handelt es sich bei der Werbebeschränkung um eine Verlängerung der Maßnahmen, die während des Lockdowns im Frühjahr beschlossen wurden.
Weiterer Kritikpunkt wahrscheinlich nicht berechtigt
Abgesehen von der Tatsache, dass die privaten Glücksspielanbieter finanzielle Nachteile erleiden, wenn die Werbemaßnahmen eingeschränkt werden, führt solch eine Einschränkung zum Rückgang neuer Kunden. Bestehende Kunden benötigen keine Werbung, es sei denn, es werden neue Aktionen angeboten. Aus dieser Sicht scheint die Kritik berechtigt.
Fraglich hingegen ist die Befürchtung, dass sich Casinospieler vermehrt an nicht lizenzierte Online Casinos wenden werden. Hierfür gibt es keinen ersichtlichen Grund. Dass sich die Spieler aus den Spielstätten vor Ort zurückzuziehen und vermehrt zum Online Glücksspiel greifen werden, scheint logisch. Zwar unterliegen auch die Online Anbieter den eingeschränkten Werbebestimmungen. Trotzdem stehen diesen weit aus mehr Möglichkeiten zur Verfügung, auf sich aufmerksam zu machen.
Sollte das Online Angebot verstärkt genutzt werden, wäre dies aus der Perspektive der Spieler kein Problem. Alle lizenzierten Casinos stellen den Spielerschutz in den Fokus und bieten viele Ideen an, wie sich ein Spieler selbst schützen kann:
- Spielpause
- Einsatzlimit
- Selbstausschluss
Ferner blenden einige Online Casinos während einer aktiven Sitzung die Information ein, wie lange die Sitzung bereits dauert. Diese Information soll den Spieler erinnern, eine Pause einzulegen. Und wer möchte, der kann sich über zahlreiche Links informieren, wo er im Falle des Falles Hilfe erhält.
Somit geht kein Spieler ein unnötiges Risiko ein, wenn er in einem Online Casino Einsätze bei Roulette oder an einem Slot tätigt. Ganz im Gegenteil: Es gibt kaum ein Online Casino, das keinen Willkommensbonus oder attraktive Angebote für Stammkunden bietet. Dank dieser Aktionen verringert sich der Einsatz von Echtgeld – die Gewinnchancen liegen jedoch ebenso hoch wie immer.