Spielsucht: Manager von RTL-Tochter veruntreut 22 Mio. US-Dollar

    In den USA kommt es in den kommenden Wochen zu einem besonders interessanten Prozess. Im Fokus steht Dennis Blieden, der als Manager bei der RTL-Tochter StyleHaul aktiv war. Blieden bekannte sich jüngst schuldig, rund 22 Millionen US-Dollar vom Firmenkonto genommen und für private Zwecke genutzt haben. Einen großen Teil des Geldes hat der passionierte Pokerspieler dabei offenbar auch in Krypto Casinos in den Sand gesetzt.

    Über acht Millionen Dollar im Krypto-Glücksspiel versenkt

    Ein besonders schwerer Fall der Veruntreuung beschäftigt in den kommenden Wochen und Monaten ein Gericht in den USA. Angeklagt ist der Ex-Manager von StyleHaul, einem Unternehmen, welches sich auf die Beratung von Influencern in den sozialen Medien spezialisiert hat. Bis März 2019 war hier Dennis Blieden als Manager tätig, ehe Mutterkonzern RTL entschied, für das Business die Reißleine zu ziehen und alle Aktivitäten von StyleHaul in den USA einzustellen.

    Wie die Staatsanwaltschaft jetzt mitteilte, hat sich Blieden der Veruntreuung schuldig gemacht, indem er rund 22 Millionen US-Dollar illegal vom Firmenkonto genommen habe. Blieden hatte offenbar Zugriff auf die Bank-Accounts seines Arbeitgebers und konnte demnach problemlos Transaktionen durchführen. In einigen Fällen soll er StyleHaul zum Beispiel Mieten für Immobilien in Mexiko in Rechnung gestellt haben. Das Geld hierfür wanderte allerdings in die private Tasche des Managers.

    Bis zu 22 Jahre Haft drohen

    Wie die Gerichtsdokumente verdeutlichen, wurden von den 22 Millionen US-Dollar mehr als acht Millionen US-Dollar vom passionierten Pokerspieler für Einsätze in verschiedenen Krypto-Casinos ausgegeben. Was mit dem restlichen Geld passiert ist, ist offenbar noch unklar. Fest steht allerdings, dass Blieden bereits geständig war. Für den März kommenden Jahres ist dann die Anhörung zu dem Fall geplant. Für Blieden könnte die Sache übel ausgehen, denn als Kavaliersdelikt wird dieses Vergehen natürlich nicht gewertet. Im Gegenteil: Dem Ex-Manager drohen im schlechtesten Fall bis zu 22 Jahre Haft in einem Bundesgefängnis. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die sogenannte „lebenslängliche“ Haftstrafe in der Regel bei 25 Jahren. Ausgesprochen werden kann diese zum Beispiel bei einem Mord.

    In der jüngeren Vergangenheit ist dies bereits der zweite spektakuläre Fall rund um das Glücksspiel. Erst vor wenigen Wochen haben wir über einen Fall aus Köln berichtet. Hier hatte ein Hartz-IV-Empfänger offenbar regelmäßig gute Gewinne in einem Online-Casino erzielt, diese aber nicht dem Sozialamt gemeldet.

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