Veröffentlicht am 28.04.2021
Im Rahmen der Corona-Notbremse wurde eine Ausgangssperre eingesetzt. Diese greift ab 22 Uhr und geht bis 5 Uhr morgens. In dieser Zeit darf die eigene Wohnung nur noch aus wichtigen Gründen verlassen werden. Das Betreiben und Teilnehmen am illegalen Glücksspiel zählt hier mit Sicherheit nicht dazu. Trotzdem konnte die Polizei am vergangenen Wochenende einige illegal betriebene Glücksspiele ausheben.
Niedersachsen: Privatperson bietet Glücksspiele an
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Obwohl in Niedersachsen die Inzidenz am vergangenen Wochenende bei 165 lag, konnte die Polizei mehrere Spielgeräte sicherstellen. Diese befanden sich in einer privaten Wohnung. Gegen den Besitzer der Geräte wurde wohl schon seit längerer Zeit ermittelt, da die Geräte nur deshalb gefunden wurden, weil die Polizei einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss in den Händen hielt. Im Rahmen der Durchsuchung wurden nicht nur die Spielgeräte, sondern auch Geld gefunden. Laut Polizei handelte es sich um eine typische Stückelung der Scheine, die für Glücksspiele üblich sind.
Gegen die betroffene Person wurde auch wegen Drogen ermittelt. Dieser Verdacht konnte bei der Durchsuchung nicht bestätigt werden. Trotzdem sieht die Polizei den Einsatz als Erfolg an, da fünf Spielgeräte beschlagnahmt wurden. Ob Spieler anwesend waren, wurde öffentlich nicht bekannt gegeben.
In Hessen wurden Glücksspiele in Gaststätten ermittelt
In Hessen war die Polizei etwas erfolgreicher. Hier wurden am Wochenende zwei Gaststätten durchsucht. In einer befanden sich fünf Personen, die mit dem Glücksspiel beschäftigt waren. Auch hierbei wurde die Ausgangssperre missachtet. Selbstverständlich wurde nicht nur gegen den Betreiber des Glücksspiels, sondern auch gegen die Spieler Anzeige erstattet. Das liegt daran, dass nicht nur gegen die Ausgangssperre verstoßen wurde, sondern gegen die generellen Coronamaßnahmen.
Noch erfolgreicher war die die Polizei in Raunheim. Dort wurden immerhin 12 Personen aufgefunden, die mit Glücksspielen beschäftigt waren. Zudem wurden insgesamt 8.000 Euro sichergestellt. In erster Linie wurden Anzeigen wegen Verstoß gegen die Corona-Maßnahmen erstattet. Inwieweit es sich um ein illegales Glücksspiel handelte, muss noch ermittelt werden. Dieses Vorgehen scheint etwas fragwürdig, da aufgrund der Corona-Pandemie derzeit alle Casinos und Spielhallen geschlossen haben. Somit handelt es sich im Moment immer um ein illegales Glücksspiel.
Experten befürchten seit langem Zunahme des illegalen Glücksspiels
Bereits im November 2020 befürchteten die Experten, dass durch die Schließung der Casinos und Spielhallen das illegale Glücksspiel zunehmen wird. Diese Befürchtung hat sich bestätigt. Zum Teil ist dies durchaus nachvollziehbar. Alle geschlossenen Casinos und Spielhallen kämpfen derzeit mit erheblichen Umsatzeinbußen. Wer nicht auf Dauer schließen möchte, bietet nach wie vor Glücksspiele an. Somit handelt es sich zum größten Teil um eine Existenzsicherung. Natürlich ist dies angesichts der vorhandenen Coronamaßnahmen definitiv verboten. Die Ausgangssperre sollte zusätzlich sicherstellen, dass es keine Spiele mehr gibt.
Zumindest ist dies den Argumenten des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu entnehmen. Dieser hat für Bayern beschlossen, dass auch Einzelpersonen nach 22 Uhr ihre Wohnung nicht verlassen dürfen. Im Gegensatz zur Bundeskanzlerin meint Söder, dass man nicht kontrollieren könne, ob die Person in der Tat alleine unterwegs war. Um somit alle Situationen abzusichern, gilt in Bayern eine strengere Ausgangssperre.
Ob die Idee aufgeht oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Bislang gab es auch in Bayern trotz strengerer Maßnahmen illegal betriebene Spielhöhlen. Besonders häufig kommt das illegale Glücksspiel an den Grenzen zu Nachbarländern vor, zum Beispiel in Ostallgäu. Österreich kämpft bereits seit Jahren gegen illegal betriebene Glücksspielstätten. Womöglich besteht hier ein Zusammenhang.
Online Casinos erlauben legales Spielen
Wahre Glücksspielfans lieben den persönlichen Kontakt zu anderen Spielern. Darin mag das Problem liegen, dass es überhaupt illegales Glücksspiel gibt. Geschlossene Casinos müssen nicht zwangsläufig zu einem illegalen Spiel führen. Alle Liebhaber von Spielautomaten können sich an ein Online Casino wenden. Diese bieten den Vorteil, dass sie wesentlich mehr unterschiedliche Slots anbieten und so keine Langeweile aufkommt. Zudem bieten die Spielautomaten auch unterschiedlich hohe Gewinnmöglichkeiten.
Lediglich Fans von Roulette und bestimmten Kartenspielen müssen in Zukunft darauf verzichten. Diese Glücksspiele dürfen laut neuem deutschen Glücksspielstaatsvertrag nicht mehr angeboten werden. Solange die Casinos vor Ort wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben, besteht auch in diesem Bereich die Gefahr, dass die Spieler zu einem nicht legalen Angebot greifen. Trifft dies zu, wäre der Auftrag des Glücksspielstaatsvertrages nicht erfüllt. Er wurde ins Leben gerufen, um die Spieler abzusichern und illegale Anbieter zu unterbinden.
Online Poker soll weiterhin über ein Online Casino angeboten werden dürfen. Dank dieser Vorschrift könnten illegale Pokerspiele vor Ort weniger werden. Es sei denn, die Spieler bestehen auf den persönlichen Kontakt, der bei Poker unweigerlich dazugehört. Ebenso bieten die Online Casinos immer wieder neue Aktionen und Promotions an. Diese können den eigenen Gewinn durchaus erhöhen. Möchte sich ein Spieler auf der sicheren Seite bewegen, sollte er sich für ein Online Casino entscheiden.