Veröffentlicht am 27. Juni 2021
Als im letzten Jahr die Übernahmeangebote für William Hill vorgelegt wurden, war zum Teil klar, dass nicht jeder neue Inhaber alle Geschäftsbereiche behalten wird. Teilweise entstand sogar sofort die Diskussion, ob William Hill nicht von Beginn an in Teilen verkauft werden soll. Als Caesars vor wenigen Monaten William Hill übernahm, stand fest: Der britische Anteil wird nicht behalten. Doch wer erhält nun den Zuschlag für diesen Geschäftszweig?
Britischer Anteil ist sehr wertvoll
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Der britische Anteil von William Hill hat einen Wert von umgerechnet 1,7 Milliarden Euro. Solch ein hoher Wert führt selbstverständlich dazu, dass viele Wettbüros ihr Interesse an William Hill UK bekunden. Derzeit haben die Unternehmen BoyleSports, Apollo und die Shaked-Familie ihr Interesse öffentlich bekanntgegeben. Dass sich Apollo dazu gesellt hat, ist kein Wunder. Dieses Unternehmen hatte im letzten Jahr sogar ein Angebot für das ganze William Hill Unternehmen abgegeben. Man könnte sagen, dass das Rennen sogar zwischen Apollo und Caesars ablief. Apollo konnte sich im letzten Jahr nicht behaupten, weshalb es nicht zuletzt bereits im letzten Jahr Verhandlungen zwischen Caesars und Apollo gab, was den britischen Anteil betrifft.
Ob Apollo somit die besseren Chancen hat, kann nicht abgeschätzt werden. Immerhin besitzt William Hill in Großbritannien 1400 Filialen. Diese sollten von einem Unternehmen geführt werden, das über ausreichend Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Nur so können die zahlreichen Filialen professionell weitergeführt werden. Dem Daily Telegraph zufolge könnte es jedoch passieren, dass nicht alle Filialen an ein Unternehmen verkauft werden. William Hill UK könnte somit auch geteilt werden. So könnte es doch passieren, dass Apollo ein paar Filialen erhält und die anderen an Mitbieter gehen.
Wie der Verkauf vom britischen Anteil weitergeht, kann mit Spannung verfolgt werden. Schließlich gibt es oben erwähnte Unternehmen und weitere, die ebenfalls Interesse zeigen. Und deren Geschäftsfähigkeit und Erfahrungen sollten nicht unterschätzt werden.
BoyleSport befindet sich auf Expansionskurs
BoyleSports hat zwar bislang kein explizites Angebot vorgelegt, aber dennoch sein Interesse an den Filialen von William Hill bekundet. Derzeit besitzt BoyleSports in Großbritannien nur 21 Filialen und möchte aufgrund der Übernahme von William Hill seinen Stand in England ausbauen. Dass sich BoyleSports auf Expansionskurs befindet, beweist die erst vor einem Jahr erfolgte Übernahme von 33 Filialen in Nordirland.
Mit William Hill könnte BoyleSports seinen Stand in Großbritannien stärken. Hierfür wären die ortsansässigen Wettbüros von William Hill die perfekte Möglichkeit, um die erst kürzlich eingeführten Online Wetten zu ergänzen.
Inwieweit BoyleSports Chancen für eine Übernahme hätte, kann nicht abgeschätzt werden. Zwar handelt es sich um ein kleines Unternehmen, das jedoch schuldenfrei ist. Ganz im Gegensatz zu BetFred.
Chancen der weiteren Interessenten
Wie bereits erwähnt, haben auch die Shaked Familie und BetFred Interesse an der Übernahme von William Hill. Beide Unternehmen sind größer als BoyleSports und könnten somit ein höheres Angebot abgeben. BetFred ist ein in Großbritannien ansässiges Unternehmen, das bereits seit 1967 besteht. Gründer dieses Wettbüros war Fred Done. Seit Jahren kann dieses Unternehmen Umsätze von mehreren Milliarden GBP erzielen. Somit könnte dieser Buchmacher ein höheres Angebot als BoyleSports abgeben.
Die Shaked Familie hingegen gilt als die Gründer von 888 Holdings, die unter anderem das Online Angebot 888.com betreiben. Dieses Online Glücksspielunternehmen ist weltweit bekannt und darf sich über 25 Millionen Spieler freuen. Hierdurch ist dieser Glücksspielanbieter einer der größten weltweit. Damit wird klar, dass auch dieser Konzern ein höheres Angebot abgeben kann.
William Hill ist ebenfalls weltweit bekannt und besteht seit 1934. Dieser Konzern ist in Großbritannien der größte und bekannteste Sportwettenanbieter und konnte ausreichend Erfahrung im Online Sektor erarbeiten. Diese Erfahrungen stellen mitunter den stärksten Grund dar, weshalb so viele Unternehmen ihr Interesse bekunden.
Gründe für den Verkauf des britischen Anteils
Für Caesars stellte William Hills Erfahrung im Online Bereich ebenfalls den stärksten Ausschlag dar, weshalb es die Übernahme anstrebte. Während Caesars auf dem landbasierten Sektor angesiedelt ist, war es für diesen Konzern eine willkommene Gelegenheit, sich dank William Hill auch auf dem Online Sektor niederzulassen. Nachdem Caesars jedoch in den USA tätig ist, möchte dieses Unternehmen den britischen Teil verkaufen.
Ob die Corona-Krise und die damit zusammenhängenden Lockdowns mit Caesars Idee zusammenhängen, kann nicht abschließen geklärt werden. Es ist durchaus denkbar, dass die Erfahrungen der letzten Monate dazu geführt haben, das Online Glücksspiel auszubauen. Immerhin können die Online Casinos und Online Buchmacher jederzeit besucht werden – ohne zeitliche und örtliche Einschränkung.
Abgesehen davon steigt die Beliebtheit der Online Glücksspiele stetig an. Das könnte auch den faszinierenden Boni liegen, die ein Online Casino laufend anbietet. Hierbei kann es sich um einen Willkommensbonus oder um Promotions für Bestandskunden handeln: Reload-Boni und Freispiele. Es gibt jedoch einen weiteren Grund, weshalb die Beliebtheit der Online Casinos ansteigt: Sie garantieren dank ihrer Lizenz einen stets sicheren Spielspaß. Zudem können sich Spieler selbst absichern, indem sie ein persönliches Einsatzlimit oder gar eine Sperre beantragen. Diese Möglichkeiten runden den per Gesetz vorhandenen Spielerschutz ab. Diesen hohen Spielerschutz können Wettbüros und Casinos vor Ort nicht bieten.